Ich kenne die beiden ja schon länger, da ich mit ihnen auch schon kleine Theaterstücke machte und mit ihnen auch schon vor der Kamera stand. Deshalb freut es mich auch sehr mit ihnen mein erstes Doppelinterview machen zu dürfen.
Wie würdet ihr euch in ein paar Sätzen vorstellen, damit jeder sich ein Bild von euch machen kann.
Birte: Ich bin Birte Hanusrichter und bin Schauspielerin. Ich bin 35 Jahre alt und habe schon in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera gestanden. Außerdem singe ich in der Band „Young Chinese Dogs“ und bin künstlerische Leiterin an der Schauspielschule Zerboni in München. Ich unterrichte vor allem eine Technik, die „Meisnertechnik“ heißt und aus Amerika kommt.
Sebastian: Ich heiße Sebastian Gerold und bin Schauspieler. Ich bin seit meiner Kindheit vor der Kamera. Ich stand schon für ca. 500 Drehtage in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera. Außerdem bin ich der künstlerischen Leitung an der Schauspielschule Zerboni in München, habe einen Lehrauftrag an der Hochschule für Fernsehen & Film ( HFF) und coache Schauspieler zur Drehvorbereitung. Ich verwende vor allem die beiden Techniken „Meisner“&“Chubbuck“ .
Wie Aufwendig ist denn die Ausbildung als Schauspieler und wie habt ihr diesen Beruf erlernt?
Birte und Sebastian: Es gibt verschiedene Arten Schauspieler zu werden. Auf jeden Fall würden wir empfehlen eine richtige Ausbildung an einer Schauspielschule zu machen. Die Schule muss man sich gut aussuchen, denn es gibt viele verschiedene Schulen. Man sollte sich immer anschauen, ob die Schule berühmte Schauspieler hervorgebracht hat und auch bei welchen Lehrern man Unterricht hätte. Danach muss man sich für ein Vorsprechen anmelden und mit viel Fleiß, Talent und Glück wird man ausgewählt für die Ausbildung. Eine Ausbildung als Schauspieler dauert je nach Schule 2 bis 4 Jahre. Bei uns war das auch so.
Ist das euer Traumberuf?
Birte: Ja! Schauspielerei ist ein Traumberuf. Man kann kreativ sein, bleibt immer ein bisschen Kind und darf ganz viele Dinge ausprobieren. Außerdem reist man an neue Orte und lernt ständig neue spannende Leute kennen. Aber es stimmt auch das Vorurteil der „Brotlosen Kunst“. Reich werden nur wenige mit dem Beruf.
Sebastian: Absolut. Schauspieler ist mein Traumberuf. Mehr kann ich dazu gar nicht sagen 😉
Was gefällt euch besser – eine Fernsehrolle oder eine Rolle am Theater?
Birte: Beides ist toll. Im Theater kannst du ein ganzes Stück durchspielen ohne, daß du nach jeder Szene abbrechen musst. Beim Film wird ständig alles umgebaut, die Kamera und das Licht zum Beispiel. Da muss man dann immer wieder eine einzige Szene spielen. Dafür ist es aber auch sehr lustig und man bekommt viele Chancen die Szene gut zu spielen, weil sie ja so oft wiederholt wird.
Sebastian: Ich lebe einfach absolut für´s Drehen, das ist meine Welt. Bei gutem Theater findet man mich dafür oft im Publikum.
Was war eure Lieblingsrolle bis jetzt?
Birte: Meine Lieblingsrolle war eine durchgeknallte schwangere Rocksängerin in dem Film „Seitensprung“.
Sebastian: Meine Lieblingsrolle war der leicht kriminelle KFZ-Meister „Lex“ in der Serie „Dahoam is Dahoam“.
Zum Thema Helden, welchen Heldentypen habt ihr denn schon gespielt oder welchen Helden würdet ihr denn mal gerne spielen wollen?
Birte: Ich habe zum Beispiel eine Schwester gespielt, die sich für ihren Bruder aufopfert. Ich würde aber auch gern mal eine Heldin spielen, die wirklich körperlichen Einsatz zeigt, wie z.B. eine Agentin oder eine Polizistin.
Sebastian: Ich habe letztes Jahr in dem Film „Ein todsichereres Ding“ einen Security-Beamten gespielt, der unter hohem Risiko versucht eine Geisel zu befreien. Ich würde aber auch gern mal einen Helden des Alltags spielen z.B. einen alleinerziehenden Vater.
Was sind für euch eigentlich Helden?
Birte: Menschen, die anderen helfen, auch wenn es für sie selbst keinen Vorteil hat.
Sebastian: Menschen, die anderen helfen wenn andere nur wegschauen!