Michele mit ihrem Fashion-Blog „The Fashion Fraction“ gibt sehr selten Interviews und deshalb hat es mich sehr gefreut, dass ich die Möglichkeit dafür bekommen habe.
Für mich ist Fashion natürlich auch ein wichtiges Thema und ich versuche jeden Tag immer modisch gekleidet aus dem Haus zu gehen und mich persönlich inspiriert mich der Blog von Michele (24) besonders.
Als du mit deinem Blog begonnen hast, war das Konzept für dich sofort klar, bezüglich Aufbau des Blogs?
Michele: Ich startete meinen Blog vor mehr als 5 Jahren und hat gewiss nicht im Sinn, damit jemals Geld zu verdienen, geschweige denn einen Award zu gewinnen oder als einflussreichster Blog der Schweiz zu gelten. Vielmehr habe ich damit begonnen, weil ich Freude und Spass an der Mode hatte und das mit anderen teilen wollte, ohne Konzept und ohne Druck. Ein Konzept hat sich dann erst in den letzten zwei Jahren entwickelt.
Hast du auch Lieblingsklamotten, die du gerne auf deinen Blog zeigst?
Michele: Ach ich habe wahnsinnig viele Lieblinge. Zum Beispiel den Senfgelben Pulli von Baum und Pferdgarten.
Ein Modelabel der zwei dänischen Designerinnen Rikke Baumgarten und Helle Hestehave.
Mode hat ja nichts mit Alter zu tun, mir gefallen zum Beispiel auch viel Sachen von H&M genau so gut wie eine Tasche von Longchamp. Was sind deine Lieblingsmarken und was hast du mit 14 Jahren so getragen?
Michele: Mein Lieblingsbrand ist momentan Chloé, weil ich einfach ein Boho Mädchen bin und die Sommer Kollektionen, mit den fliessenden Seiden-Stoffen liebe. Aber genau so mag ich Wang für die klaren Schnitte, Givenchy für den derben chic und Isabel Marant, weil die Klamotten perfekt sind für den Alltag. Ach, es gibt so viele tolle Designer. Mit 14 habe ich mir natürlich keine dieser Brands leisten können. Ich ging, wie vermutlich die meisten, bei H&M, Zara & Co. einkaufen. Mit dem Alter und natürlich auch etwas mehr Einkommen, haben sich meine Einkaufsgewohnheiten geändert – statt mir zwanzig trendy Teile bei H&M für wenig Geld zu kaufen, investiere ich heute lieber in hochwertige und teuere Stücke, die ich dann aber auch lange und gerne trage, statt sie nach einer Saison wieder wegzuwerfen und zwanzig neue Teile zu holen. Natürlich hülle ich mich auch jetzt noch in günstige Stücke, die Mischung macht es aus!
In Deutschland werden Fashionblogs immer wichtiger und einflussreicher, wie sieht es da in der Schweiz aus oder siehst du deinen Blog mehr internationaler?
Michele: Die Schweiz hinkt zugegeben immer etwas hinterher was Trends angeht, so auch beim Thema Blogs. Zum einen ist das Land natürlich viel kleiner als Deutschland, was es schwieriger macht, eine Followerbase aufzubauen und zum anderen sind die Agenturen und Brands hier noch sehr unerfahren, wie man mit Bloggern zusammen arbeitet. Besonders im letzen Jahr hat sich das aber schon stark geändert, man merkt, dass es auch hier immer mehr kommt und zum Trend wird. Meine Hauptzielgruppe geht über die Landesgrenzen hinaus, sodass ich sehr viele Schweizer Leser, aber auch viele Deutsche und Österreichische erreiche, aber grundsätzlich auch aus vielen Europäischen Ländern und den USA guten Traffic bekomme.
Welchen Designer würdest du gerne mal kennenlernen?
Michele: Hmm, vielleicht Isabel Marant oder Clare Waight Keller, Creative Director bei meinem Lieblingsbrand Chloé