Ich habe drei Schauspieler aus der Serie „Der Bergdoktor“ über ihre Rolle und Jugendpolitischen Themen befragt.
Hans Sigl, Ines Lutz und Ronja Forcher haben mir sehr ausführlich meine Fragen beantwortet und das ist für mich auch ein Grund warum diese Serie so erfolgreich ist. Die Nähe zu den Fans und ihre Bodenständigkeit.
Die Serie „Der Bergdoktor“ gehört zu den erfolgreichsten Serien im ZDF. Somit ist auch der Hauptdarsteller Hans Sigl ein sehr beliebter Schauspieler, genau wie seine Filmtochter Lilli, die von Ronja Forcher gespielt wird.
Was mich sehr von Hans Sigl interessierte war, wie viel Einfluss er als Hauptdarsteller auf das Drehbuch hat?
Hans Sigl: Wir, das heißt der Produzent und der Redakteur, der Produzent und der Autor, reden regelmäßig über die kommende Saison und insofern arbeiten wir alle gemeinsam an der Sache und mein Job ist es Ideen anzubieten.
Wie viel vom privaten Hans Sigl ist in deiner Rolle als „Martin Gruber“?
Hans Sigl: Es ist eine Rolle, die ich entstehen lassen durfte und die ich sehr frei interpretieren darf. Insofern ist es ein großer Teil von mir, natürlich ist es eine Rolle und alles was man da sieht ist sehr bewusst geführt. Da rutscht nichts „Privates“ rein und ich bin dann zufällig so wie ich es privat bin…
Das gleiche habe ich auch die Schauspielerin Ronja Forcher gefragt über ihre Rolle Lilli. Für sie sind sich Ronja und Lilli in vielen Punkten sehr ähnlich. Der Grund dafür war einfach, dass sie zu Beginn der Rolle erst 11 Jahre alt war und so damals den Text einfach gelernt hatte und ihn dann so gesprochen hat, wie sie ihn eben auch privat gesprochen hätte.
Von der österreichischen Schauspielerin Ronja Forcher wollte ich auch wissen, ob sie auch schon mal in München war und wie es ihr gefallen hat?
Ronja Forcher: In München machen wir vor jeder Staffel unsere Kostümprobe und das ist der Traum jedes Mädchens. Einen Tag lang shoppen in der Modestadt, Sachen anprobieren, Fotos machen und anschließend entscheiden, was meine Rolle „Lilli“ in der nächsten Staffel tragen darf.
Die Schauspielerin Ines Lutz ist genau wie ich ein echtes Münchner Kindl und gehört seit 2013 zum Hauptcast der ZDF Erfolgsserie „Der Bergdoktor“. Hier spielt sie die Anne, die große aber auch tragische Liebe vom Bergdoktor. Da Ines nicht nur ins Gymnasium sondern auch ins St.Claire´s College in Oxford/England ging, war meine Frage auch über das Thema Schulsystem. Ich wollte daher wissen was sie über das G8 denkt?
Ines Lutz: G8 ist ein großer Mist. Ein junger Mensch braucht Zeit, sacken zu lassen, was er da gelernt hat. Er braucht aber auch Zeit, um Dinge zur tun– wie Du: Blogs zu schreiben, der Welt und den Menschen zu begegnen. Gedanken und Ideen entstehen nicht durch Zwang. Sie stellen sich ein, wenn sie reif sind. Jeder Mensch braucht Zeit zum Durchatmen. Man muss begreifen, was Wissen bedeutet. In einem anderen (wirklich hervorragenden Schulsystem) dem International Baccalaureate, gibt es ein Fach, das sich „Theroy of Knowledge“ nennt. Eine leichte Form von Wissenschaftstheorie. Die Schüler lernen, welche unterschiedlichen Möglichkeiten es gibt, an Wissen heranzugehen. Das alte G9 war aber auch ein großer Blödsinn. Man wurde mit unnützem Wissen überfrachtet, das man auf Kurzzeitgedächtnis auswendig gelernt und zwei Tage später wieder vergessen hat. Diese Zeit hätte man auch nutzen können, um andere Dinge mit dem Langzeitgedächtnis wirklich zu lernen. Grundsätzlich finde ich 8 Jahre ausreichend, wenn man den Lehrplan stark entschlacken würde und den Schülern Wissen mitgibt, das sie wirklich abrufen können. Im neunten Jahr sollte man die jungen Menschen dann alle raus in die Welt schicken, um ein soziales Jahr zu absolvieren. Auf keinen Fall sollten sie gleich an die Uni, um dem internationalen Wettbewerb gerecht zu werden. Joachim Käppner beschreibt es in seiner Streitschrift „Rettet die Kindheit“ so, dass man das Kind zum Objekt machen würde, wenn man nicht sein Wohl, sondern seine spätere wirtschaftliche Nützlichkeit in den Vordergrund stellt. Bildungspolitik als „Krieg gegen die Kinder“.