Nachdem wirklich sehr sympathischen Interview, das ich mit dem Parteivorsitzenden der FDP Herrn Lindner machen durfte, habe ich mich gefragt welche Jugendthemen die FDP eigentlich hat. Die Jugendthemen der FDP werden durch die Jungen Liberalen kurz JuLis mit ihrem Bundesvorsitzenden Konstantin Kuhle vertreten.
Ich habe mir das Grundsatzprogramm der JuLis durchgelesen und den Vorsitzenden Konstantin Kuhle ein paar Fragen dazu gestellt. Ich finde es erstmal gut, dass jede Partei auch eine Jugendorganisation hat.
Das Grundsatzprogramm der JuLis umfasst schwerpunktmäßig folgende Themen: Der Mensch, die Familie, die Gesellschaft, der Markt, der Staat, die Weltgemeinschaft, die Erde und Handeln für die Zukunft.
Die erste Frage an Konstantin Kuhle war, welche Jugendthemen für ihn am wichtigsten sind und welche Unterschiede es zu diesen Themen mit der FDP dabei gibt?
Konstantin: Schnelleres Internet, das Wahlrecht mit 16, die Zukunft des Rentensystems, die Weiterentwicklung der Europäischen Union, die Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, Datenschutz und Bürgerrechte, die Legalisierung weicher Drogen, Start-ups und Gründerkultur, Fanrechte, Bildung und Hochschulen… Wir JuLis beschäftigen uns mit vielen Themen, weil es kaum ein Thema gibt, das uns Junge nicht zumindest indirekt betrifft. Trotzdem versuchen wir natürlich vor allem Antworten auf jene Fragen zu geben, die junge Menschen besonders am Herzen liegen. Zum Beispiel: Warum sind so viele Schulen so schlecht ausgestattet? Kann ich mir im Studium eine Wohnung leisten? Wieso muss ich für seltsame Fernsehsendungen in ARD und ZDF bezahlen, obwohl ich sie mir gar nicht ansehe? Wie gehen Facebook und Co. mit meinen Daten um? Warum ist Kiffen noch verboten, aber Alkohol legal? Wieso legen mir Staat und Bürokraten so viele Steine in den Weg, wenn ich mich selbstständig machen will? Natürlich gibt es dabei auch mal unterschiedliche Meinungen bei FDP und JuLis. Das muss man – gerade auf Parteitagen – sportlich sehen: Mal gewinnt man, mal verliert man. Nur aufgeben sollte man nie. Letztlich sind die Gemeinsamkeiten aber größer als die Unterschiede.
Wie stehst du als Vorsitzender der Jungen Liberalen denn eigentlich im Kontakt zum Vorsitzenden der FDP Herrn Lindner und über welches Jugendthema hast du mit Herrn Lindner als letztes gesprochen?
Konstantin: Meistens sehen wir uns ein bis zwei Mal pro Monat am Rande von Veranstaltungen und sprechen dann kurz. Ab und an telefonieren wir auch mal. Aber das ist eher selten. Gesprochen haben wir zuletzt über die Flüchtlingspolitik. Das ist zwar kein klassisches jugendpolitisches Thema, betrifft aber letztlich doch viele junge Menschen. Wir haben uns darüber unterhalten, welche Vorschläge die FDP in dieser Frage machen kann und wie sie sich von anderen Parteien unterscheiden.
Die JuLis stehen auch für eine Reform des Wahlrechts und das ist auch eines meiner wichtigsten Anliegen. In Österreich ist das Wählen ab 16 Jahren ja schon ganz normal. Was denkst du, ist eine Reform des Wahlrechts hierzu bei uns in Deutschland umsetzbar?
Konstantin: Ja, das ist definitiv umsetzbar. Bei manchen Landtagswahlen ist das Wählen mit 16 ja schon heute möglich. Es ist allein eine Frage des politischen Willens. Wir JuLis treten schon seit langem für die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre ein. In der FDP ist das immer mal wieder umstritten. In einigen Landesverbänden konnten wir uns durchsetzen, in anderen noch nicht. Aber das wird kommen. Schließlich ist es ein wichtiges Thema – gerade in einer immer älter werdenden Gesellschaft. Wir Jungen müssen eine gewichtigere Stimme bekommen. Allerdings müssen wir uns dafür auch bemerkbar machen und mehr Gehör verschaffen. Deswegen ist es wichtig, dass viele junge Menschen Mitglied bei einer Organisation wie den JuLis werden.
Danke an die FDP und den Vorsitzenden der JuLis Konstantin Kuhle für die vielen Infos und ausführlichen Antworten.