Wie ich in meinem letzten Post –LINK– daüber schon geschrieben habe, sind es vor allem die großen Flüsse in Asien die jedes Jahr Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere transportieren. Klar ist dabei auch, dass dies ein globales Umweltproblem mit ökologischen Folgen nach sich zieht.
Deshalb habe ich bei Christoph Rummel vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung aus dem Fachgebiet Bioanalytische Ökotoxikologie nachgefragt, welche Erkenntnisse es bis jetzt über die Folgen für die Lebewesen der Meere gibt?
Christoph Rummel vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung: Dieser Frage gehen zurzeit eine Menge Wissenschaftler nach. Es ergeben sich durch Plastikabfall in der aquatischen Umwelt verschiedene Probleme für Organismen. Zum einen können sich Lebewesen in größerem Plastikmüll verstricken und an den Folgen, wie verminderte Beweglichkeit und damit Fähigkeit zu jagen und genug Nahrung aufzunehmen, verenden. Solche Auswirkungen können Wissenschaftler wie auch Laien häufig beobachten. Schwieriger hingegen ist die Beurteilung von kleinen Plastikpartikeln. Sie können von einer Vielzahl von Lebewesen mit Nahrung verwechselt und aufgenommen werden. Die Folgen können, Stress, verminderte Fitness und ein schlechterer Gesundheitszustand der Tiere sein.
Kann es im Rahmen des Lebensmittelkreislaufs, ich denke da an die Plastikpartikel, auch für den Menschen ein Risiko darstellen?
Christoph Rummel vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung: Die zuständigen Institute in Deutschland, die die Bewertung von Lebensmittelsicherheit und Risikobewertung für den Menschen durchführen, können noch keine bewertende Aussage zu diesem Thema treffen. Grund dafür ist die mangelnde Datenlage und fehlende wissenschaftliche Erkenntnisse. Es gibt Studien zu Vorkommen von Plastik in Fischen und Muscheln. Wie hoch allerdings die tatsächliche Belastung dadurch für uns Menschen ist, muss noch geklärt werden. Bisher gibt es noch keine Hinweise darauf, dass verschlucktes Plastik tatsächlich im Muskelfleisch von Fischen, welches der Mensch hauptsächlich verzehrt, landet.
Was kann man eigentlich gegen die Plastikpartikel im Meer machen, also gibt es überhaupt eine Möglichkeit oder heißt es „was drinnen ist bleibt auch drin“?
Christoph Rummel vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung: Es wird zurzeit eine Vielzahl an Technologien entwickelt, um Plastikmüll aus dem Meer zu filtern. Eine holländische Organisation „The Ocean Cleanup“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein schwimmendes Sammelsystem für treibende Kunststoffabfälle zu entwickeln. Allerdings basieren die meisten solcher Methoden auf oberflächlichem Abschöpfen des Plastiks. Viele Kunststoffsorten und Plastikabfälle jedoch landen auf dem Meeresboden und können nur schwer wieder eingesammelt werden. Ein weiteres Problem dieser Techniken besteht darin, selektiv nur das Plastik, nicht aber die Lebewesen und andere Partikel herauszufiltern. Daher ist es ein sehr schwieriges Unterfangen die Meere von Müll zu befreien.
Bei der Grafik von „The Ocean Cleanup“ sieht man auch sehr gut, welche Flüsse die größten Mengen an Plastikmüll in unsere Meere befördern.
Mehr zu „The Ocean Cleanup“ gerne HIER
Ich glaube es ist schon deutlich zu lesen, dass es nicht viele Möglichkeiten gibt, die Meere wieder von den vielen Millionen Plastikmüll zu befreien. Dazu machen die Plastikpartikel besonders große Probleme. Das heißt jetzt tatsächlich, was einmal drin ist in unseren Meeren, bleibt auch drin. Obwohl ich den Einsatz der Organisation „The Ocean Cleanup“ total vorbildlich finde. Selbst für mich als Jugendliche ist doch klar, dass es für die Umwelt Folgen haben wird und dass es so auch nicht ewig weitergehen kann. Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung hat dazu auch eine Empfehlung. Sie fordern, dass das Bewusstsein der Bevölkerung sensibilisiert werden muss und es nötig ist, das Abfallmanagement zu verbessern.