Rapperpaar macht sich für Außenseiter stark
Ihr gemeinsames Projekt handelt über ein sehr sensibles Thema. Mobbing in der Schule!
Zusammen mit „Zeichen gegen Mobbing e.V“ nehmen sich das Rapperpaar (sie sind auch im echten Leben ein Paar) „Mobber“ zur Brust. Sie zeigen in ihrem neuem Video aus ihren eigenen Erfahrungen wie sich Mobbingopfer fühlen und das mit einer außergewöhnlichen Authentizität.
Endlich hat der Kampf gegen Mobbing auch seinen Soundtrack! Video: „Für die Ewigkeit“
Der Asiate & Lumaraa haben aber noch viel mehr zu sagen. Besonders die Erfahrung von Lumaraa über Mobbing in der Schule haben mich sehr betroffen gemacht. Trotzdem hat sie den Kampf angenommen und ist jetzt eine sehr erfolgreiche Musikerin.
Deshalb wollte ich auch mehr über die beiden wissen. So habe ich mich über ihren neuen Song „Für die Ewigkeit“ und über die Vorbildfunktion von Musikern unterhalten.
In eurem neuem Video „Für die Ewigkeit“ geht es um Mobbing in der Schule. Wie viel an eigene Erlebnisse und Erfahrungen stecken in diesem Song von euch beiden? Der Asiate: In dem Song stecken sehr viele Wahrheiten, denn hier geht es eigentlich um unserer beiden Geschichten. Bei mir persönlich hat Rassismus schon sehr früh eine Rolle gespielt, aufgrund dessen dass mein Vater Vietnamese ist. Ich bin in Ostdeutschland also bei Bauzen aufgewachsen und damals wie auch leider heute noch ist der Osten Deutschlands nicht wirklich für Multikulti bekannt. Somit war es für mich damals kurz nach der Wende nicht einfach wie man sich vorstellen kann.
Lumaraa: Bei mir steckt sehr viel an eigener Erfahrung dahinter. Es ist auch das erste Mal, dass ich über das Thema rede. Ich war auf meiner Schule ein Mobbingopfer und das endete 2005 dann auch mit einem Suizidversuch. Ich war damals nicht der Mensch der sich gewehrt hat, sondern ich war eher ein Typ der alles in sich hineinfraß, weil ich auch ein sehr feinfühliger Mensch bin. Aufgrund des Suizidversuchs wechselte ich dann die Schule und hatte letztendlich noch ein schönes letztes Schuljahr. Aber die Schulzeit prägt natürlich oder man wird auch geprägt durch die Mitschüler und den Lehrern.
Was war für euch der Beweggrund einen Song über Mobbing zu machen? Der Asiate & Lumaraa: Wir wollten einen Song über unsere Erfahrungen machen und so eine Messsage rüber bringen, weil wir immer wieder merken dass Mobbing einfach immer ein wichtiges Thema ist. Wir haben auch sehr viele jüngere Fans die uns auch sehr oft anschreiben dass sie gemobbt werden und fragen uns was man dagegen tun kann. So kam uns dann die Idee mit einer Stiftung gegen Mobbing einen Song darüber zu machen. Wir haben uns dann für die Organisation „Zeichen gegen Mobbing e.V.“ entschieden, weil uns das Konzept gleich begeistert hat.
Ich habe ja schon öfter über die Vorbildfunktion von Musikern geschrieben. Vor allem wenn man die Reichweite des Deutschraps mittlerweile sieht ist dies auch ein wichtiges Thema. Ich meine fast die Hälfte der Charts besteht aus Deutschrap und da muss sich jeder Rapper auch seiner Vorbildfunktion bewusst sein und auch vernünftig damit umgehen. Ich denke da an frauenfeindliche oder antisemitische Texte die weder beim Deutschrap noch in der Gesellschaft was zu suchen haben aber leider immer wieder vorkommen. Wie seht ihr die Rapszene zu diesem Thema? Ist sich die Rapszene wirklich ihrer Vorbildfunktion bewusst? Der Asiate: Ich habe Musik nie als Ventil gesehen außer bei einem Thema wie Mobbing das wir jetzt so deswegen auch gemacht haben. Ansonsten sehe ich Musik als Entertainment und Unterhaltung. Ich habe auch mehr ein Comedy-Image weil es mir wichtig ist, wenn man mit einem Lächeln aus meiner Show geht. Grundsätzlich gönne ich jedem Rapper-Kollegen seinen Erfolg aber es kann nicht sein und es ist ein Armutszeugnis, wenn einer der bekanntesten Rapsongs Kokaina heißt. Das merkt man leider auch an der Jugend, die sie so natürlich geprägt werden. Es geht da nur noch um Markenkleidung wie Gucci, überteuerten Sportschuhen oder Drogen und kiffen. Die Vorbildfunktion geht da leider komplett am Thema vorbei. Man kann es nicht unter künstlerische Freiheit sehen, da viele Rapper dies im realen Leben auch so vorleben. Für mich persönlich ist das traurig und beschämend und ich würde mir wünschen wenn es wieder mehr Songs mit einer echten Message geben würde.
Lumaraa: Ich denke die Künstler oder Rapper die frauenfeindliche oder antisemitische Texte veröffentlichen, sollten sich erst einmal mit sich selbst beschäftigen. Denn da kann etwas nicht stimmen wenn man so viel Aggression und Wut in sich hat. Vielen Rappern ist die Vorbildfunktion egal, weil sie selber ein Drogenproblem haben und sich dadurch auch nicht für die Erziehung von Kindern und auch nicht ihren Einfluss darauf verantwortlich fühlen.
Ich unterstütze meine Freunde von „Zeichen gegen Mobbing“ ja schon sehr lange und freue mich daher auch sehr, dass sich Der Asiate & Lumaraa damit angeschlossen haben. So glaube ich auch, dass sich alle Beteiligten freuen, wenn das neue Projekt „Für die Ewigkeit“ ein großer Erfolg werden wird.
Zeichen gegen Mobbing in den sozialen Netzwerken:
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