Ich suche nach Gründen, warum wir junge Menschen in der Politik nicht gehört werden.
Als junger Mensch unter 18 Jahren ist man in der Politik praktisch unsichtbar und daher sehe ich das Herabsetzen des Wahlalters auf 16 oder vielleicht sogar 14 Jahren in Bundesebene als eines der zentralen vielleicht sogar das wichtigste jugendpolitische Thema.
Es geht darum, dass wir von der Politik ernst genommen werden wollen und ein demokratisches Mittel brauchen um aktiven Einfluss in der Politik nehmen zu können.
Keine Demo wird jemals einen Politiker so beeindrucken wie das Kreuz in der Wahlkabine.
Jugendliche fühlen sich nicht immer von der Politik ernst genommen und wir werden es auch nicht. Aber warum ist das so?
Pauschal ausgedrückt ist das eigentlich ganz einfach gesagt. Also, warum sollte sich ein Politiker oder eine Partei für einen 14 oder 16-Jährigen einsetzen, wenn er eh erst ab 18 Jahren wählen darf und teilweise aufgrund der vierjährigen Wahlperiode sogar erst mit 21 Jahren das erste Mal eine Wahlurne sieht. Also welchen Vorteil hätte hier ein Politiker? Keinen, weil er von Jugendlichen ganz einfach keine Stimme bekommt.
Und dann kommt auch noch der demografische Wandel in Deutschland dazu. Also die Veränderung der Bevölkerungsentwicklung, sprich dass die Bevölkerung zukünftig deutlich älter werden wird. So gehen Prognosen davon aus, dass 2060 jeder Dritte mindestens 65 Jahre alt sein wird. Und so sind die Themen dieser Generation für Politiker wertvoller.
Das sind alles kleine Gründe die dafür sprechen und so uns Jugendlichen das Gefühl geben können, in der Politik nicht den Stellenwert zu bekommen, den wir eigentlich bräuchten. Jugendliche sind für die Politik praktisch unsichtbar und zwar so lange bis wir wahlberechtigt werden.
Das Wahlrecht ab 16 Jahren ist vielleicht nicht das wichtigste Jugendthema in der Politik aber das mit der größten symbolischen Wirkung.
Warum spricht das aber gegen ein Wahlrecht ab 14 Jahren?
Durch die Ablehnung der konservativen Parteien das Wahlalter auf 16 Jahren herabzusetzen und dem Ignorieren der Regierungsparteien wird eine Diskussion ob man auch schon mit 14 Jahren wählen kann fast unmöglich. Und ich glaube da würde man dem Thema auch nichts Gutes tun. Die U-18 Wahlen haben gezeigt welche Richtung diese Altersklasse wählen würde. Somit hätten die konservativen Parteien dann ein Problem. Es geht um Machtverlust der großen Volksparteien und die Angst vor einer starken Grünen-Partei.
Man darf auch eines nicht vergessen, dass die Stärke der AfD hauptsächlich aus der älteren Generation herbeigeführt wurde.
Wenn man bei einer Wahl aber ein gerechtes Ergebnis erhalten will, muss man auch alle Generationen wählen lassen. Denn nur so kann man uns Jugendlichen auch ein demokratisches Mittel zur Verfügung stellen um aktiv etwas an unserer Politik zu beeinflussen. Denn es geht bei Wahlen immer um zukünftige Entscheidungen für unser Land und somit auch um das Leben der jungen Generation in der Zukunft.
So denken die Parteien über das Wahlrecht ab 16 Jahren –LINK–