Mit Bestsellerautor Sebastian Fitzek über Deadpool, Blogs und warum er sich nicht als Vorbild sieht

Sebastian Fitzek gehört nicht nur zu den erfolgreichsten Krimiautoren in Deutschland, sondern sogar weltweit. 2017 war zum Beispiel sein Buch AchtNacht“ der meistverkaufte Roman in Deutschland. Deshalb ist Zeit ein Luxus den Sebastian Fitzek nicht immer zur Verfügung hat. So bin ich natürlich sehr stolz darauf, dass er sich für mich ein paar Minuten davon genommen hat.

Bild: FinePic München H. Henkensiefken
Alle Bücher von Sebastian Fitzek: HIER

Für mich hat der RTL-Com.mit Award (eine Auszeichnung für junge Menschen, die sich engagieren – HIER mehr darüber) einen sehr hohen Stellenwert, da ich 2017 hier den 2.Platz erreicht hatte und dies bis zu diesem Zeitpunkt meine erste Auszeichnung war. Ein Jahr später war dann Sebastian Fitzek in der Jury. Deshalb war das auch gleich meine erste Frage.

Wie war für Sie die Erfahrung als RTL-Com.mit Award Jurymitglied und für wie wichtig halten Sie Talentförderung für junge Menschen? Sebastian Fitzek: Sehr. Gerade in kreativen und künstlerischen Bereichen ist es wichtig, dass wir den Nachwuchs ermutigen, neue Wege zu gehen. Denn Kreativität entsteht ja nicht im luftleeren Raum. Wir alle sind abhängig davon, dass jemand neue Ideen denkt und sie dann auch umsetzt. Wenn ich hierzu einen kleinen Beitrag leisten kann, dann gebe ich im Grunde auch nur das zurück, was mir seiner Zeit viele Mentoren mit auf den Weg gaben, wenn Sie mich an ihren Erfahrungen und ihrem Wissen teilhaben ließen, mir Türen öffneten und mir Mut machten, meinen Weg zu gehen.

Sie zählen zu den erfolgreichsten deutschen Autoren und sind somit auch Vorbild für sehr viele junge Menschen. Wie sehen Sie sich persönlich als Vorbild und welche hatten Sie als Jugendlicher? Sebastian Fitzek: Ich betone immer wieder, dass ich nicht als Maßstab tauge, da ich selbst sehr oft meinen eigenen Ansprüchen nicht genüge. Ich habe das ausführlich in meinem Nachwort zu meinem Buch „Noah“ beschrieben. Als Autofahrer und Fleischesser etwa zähle ich genau zu jener Generation von mittlerweile älteren Menschen, die zurecht von der Jugend kritisiert wird, die sich für die Erreichung der Klimaziele einsetzen.

Vorbilder sind für mich weniger die Lichtgestalten in der Geschichte oder Gegenwart, die allen bekannt sind, als vielmehr die ganz normalen Menschen, die es schaffen, trotz ihrer Alltagssorgen sich nicht selbst an erster Stelle zu sehen, sondern sich für andere und das Allgemeinwohl einsetzen. Für mich als jemanden, der das große Glück hat, viele Leserinnen und Leser zu haben, ist es leichter, eine Spende zu leisten oder eine Wohltätigkeitslesung zu halten als für jemanden hingegen, sich und seine Familie mit Mühe über die Runden bringt und am Monatsanfang oft nicht weiß, wo er am Monatsende steht. Wenn sie oder er dennoch sich für Menschen und andere Lebewesen in noch größerer Not einsetzt, ist das sehr viel bewundernswerter und vorbildlicher. 

Aber Sie waren ja nicht immer ein Bestsellerautor. Was war für Sie damals die Motivation ein Buch zu schreiben und was denken Sie war letztendlich der Ausschlag für Ihren ersten Erfolg als Schriftsteller? Sebastian Fitzek: Am Anfang stand die Idee. Sie ereilte mich wie aus dem Nichts. Ich hatte nie die Absicht, ein Autor von Psychothrillern zu werden. Aber als die Idee gedacht war, nahm sie mich so sehr in Beschlag, dass ich sie einfach zu Papier bringen musste. Ich halte das auch für die einzig mögliche Herangehensweise an einen authentischen Roman. Leserinnen und Leser sind von Natur aus sehr empfindsame Wesen. Sie merken, ob ein Autor etwas schreibt, weil er denkt, er könnte damit Erfolg haben. Oder ob die Geschichte wirklich von Herzen kommt.

Spielen in Ihrem Leben auch Blogs, Online-Magazine oder YouTube-Channels eine Rolle? Sebastian Fitzek: Nicht in der Gestalt, dass ich sie täglich und regelmäßig nutzen würde. Aber ich recherchiere ja sehr oft und sehr viel, und hier sind Blogs, Online-Magazine und YouTube-Channels immer wieder eine sehr große Informations- und Inspirationsquelle. Aktuell verfolge ich zum Beispiel aus Recherchegründen den Blog einer Notfallsanitäterin unter www.scherfchen.de.

Haben in Ihrer Jugendzeit auch Comics eine Rolle gespielt? Waren Sie da mehr der Superhelden-Typ oder waren es mehr die witzigen Comics? Sebastian Fitzek: Ich habe die lustigen Taschenbücher von Walt Disney geliebt, ebenso wie Asterix und Tim und Struppi. Superhelden Comics sind an mir vorbeigegangen, höchstwahrscheinlich aber nur deshalb, weil sie in unserer Grundschul-Bibliothek nicht erhältlich waren. Meine Eltern (beides Deutschlehrer) wollten sie mir leider nicht kaufen.

Aktuell bin ich, wie so viele, ein großer Fan der Marvel Verfilmungen. Mein Topfavorit hier: Deadpool

Das Interview konnte ich über E-Mail führen und das private Selfie hat mir Sebastian Fitzek auch dafür zur Verfügung gestellt. Und so konnte ich das Interview über Deadpool, Blogs, den RTL-Com.mit Award und der Frage, warum er sich nicht als Vorbild sieht mit Sebastian Fitzek realisieren. Livia Kerp

Livia Josephine

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