Politisch werden wir Jugendliche erst ab der Volljährigkeit sichtbar. Aufgrund des Wahlrechts ab 18 Jahren werden wir erst ab diesem Zeitpunkt für Politiker als Wähler interessant. Das heißt aber auch, dass Jugendliche unter 18 Jahren für die Politik in der Regel unsichtbar sind. Und genau das habe ich anfangs auch so gefühlt. Wen interessiert schon die Meinung eines Unsichtbaren?
Oft habe ich gehört, dass Jugendliche erst einmal Erfahrungen mit der Demokratie machen müssen. Aber das einzige was wir wählen dürfen ist den Klassensprecher oder auch die Klassensprecherin. Und das nennt sich dann, Demokratie für Jugendliche. Toll! Was bedeutet denn Demokratie? Doch dass alle Menschen gleich sein sollten oder nicht?
Ich kann dazu nur eines sagen. Kein Mensch ist gerne unsichtbar und so geht es auch meiner Generation!
Sicher, es gibt noch diverse Jugendparlamente. In dieser Plattform können Jugendliche diskutieren und so zum Beispiel Verbesserungsvorschläge in die Stadträte einbringen. Diese Jugendparlamente sind nach genauer Betrachtung eigentlich nur da um Jugendliche spielerisch für die Politik zu begeistern und das mit der Betonung „spielerisch“.
Dann gibt es seit 1996 noch die U-18 Wahlen. Hier dürfen Jugendliche unter 18 Jahren immer ca. neun Tage vor einem offiziellen Wahltermin ihre Stimme abgeben. Organisiert wird die Jugendwahl vom Deutschen Bundesjugendring und der Bundeszentrale für politische Bildung mit dem Ziel, dass sich Kinder und Jugendliche politisch sichtbar machen können, um so eine Neugierde für das Thema Politik zu entwickeln. Zumindest kann man hier gut die politische Stimmung unter den Jugendlichen ablesen, was ich auch schon mal beschrieben habe.
Und dann gibt es noch die Möglichkeit mit Demo´s so wie es „Fridays for Future“ auf beeindruckende Weise zeigt.
Aber kann sich ein Jugendlicher unter 18 Jahren mit diesen Mitteln tatsächlich politisch Einfluss nehmen? Die Vergangenheit hat gezeigt, dass dies eher nicht so ist. Klar, kann man sagen, dass die Freitags-Demos einen gewissen Druck in der Politik aufgebaut haben, aber das ist erstens viel zu wenig und zweitens nur für das Thema Klimaschutz. Bei allen anderen Jugendthemen sieht es dagegen eher schlecht aus.
Mein Kommentar zum Thema Wahlrecht in Deutschland – Livia Kerp