In der neusten Ausgabe der YAEZ #103 Frühjahr 2020 gibt es wieder einen Artikel von mir zu lesen:
■ Seit Mitte März sind die Schulen nun schon geschlossen und wir Schüler auf Homelearning angewiesen. Jedem von uns war und ist es natürlich bewusst, dass die Maßnahmen wichtig waren, aber das macht unsere Situation trotzdem nicht besser. So ergeht es auch mir. Ich gehe in die 11. Klasse einer sozialen FOS in München und mache im nächsten Schuljahr mein Fachabi. Das war zumindest der Plan. Denn bis jetzt ist es so, dass wir im zweiten Halbjahr noch keine aktuellen Noten haben. Deshalb finde ich es auch wichtig, dass der „normale“ Schulalltag wieder losgehen soll.
Als im März die Schulen schlossen, dauerte es bei uns eigentlich nicht lange, bis wir die ersten Arbeitsaufträge über eine Sammelmail erhielten. Auch der Kontakt zu den Lehrern war ganz gut, aber ich merkte bald, dass das Lernen alleine zu Hause nicht so einfach werden würde. Der Unterschied, ob man alleine lernt oder innerhalb einer Gruppe ist schon riesig. Denn Lernen ist ja nicht nur, etwas auswendig einzustudieren, sondern zu verstehen. Und da sind Verständnisfragen an den Lehrer oder einfach nur Gespräche mit Mitschülern unverzichtbar.
Nichts kann den Unterricht mit einer qualifizierten Lehrkraft ersetzen
Jedes Bundesland gestaltet das Homeschooling anders und selbst von Schule zu Schule gibt es unterschiedliche Methoden. Bei uns haben die Lehrer der verschiedenen Fächer ihre Arbeitsaufträge über eine Sammelmail gesendet und nach ein paar Tagen die Lösungsvorschläge. An anderen Schulen wurden auch Erklärvideos gemacht oder wiederum andere haben regelmäßige Videocalls mit Schülern und Lehrern angeboten. Die Rückmeldungen, die ich bekommen habe, waren allerdings immer die Gleichen. Und diese decken sich auch mit meiner Erfahrung: Nichts kann einen Unterricht mit einer qualifizierten Lehrkraft ersetzen. Dass ich das mal von mir geben würde, hätte ich mir vor Corona niemals vorstellen können und dass ich mich auch auf einen „normalen“ Unterricht freue, erst recht nicht. Das zeigt glaube ich, ganz gut wie es um uns Schüler steht. Denn die Unsicherheit unter uns ist schon enorm. Das bekomme ich natürlich auch aus meinem Freundeskreis mit.
Eine Freundin von mir, die in diesem Jahr ihr Abitur macht, weint zum Beispiel die ganze Zeit. Einfach aufgrund der Unsicherheit, die über uns allen schwebt und der Angst, durch diese Situation das gesteckte Ziel nicht zu schaffen. Man darf nicht vergessen, der Schulabschluss beeinflusst nun mal das gesamte Leben. Langsam fährt das Schulleben wieder hoch und die Hoffnungen auf einen einigermaßen vernünftigen Schulalltag ist schon groß. Wie er dann aussehen wird, kann man ja schon in einigen Bundesländern sehen. Dass dieser Schulalltag nicht so schnell wieder so sein wird, wie vor der Krise, ist vorauszusehen. Aber wenn das Homelearning mit regelmäßigen Schulzeiten unterstützt wird, dann sehe ich das schon als sehr positiv. Ich freue mich schon auf dieses Stück Normalität. Und ich bin mir sicher, dass jede Schule auf die gesundheitliche Sicherheit der Schüler und Lehrkräfte achten wird.
Das Magazin YEAZ ist für Schüler und Jugendliche ein sehr empfehlenswertes Medium für nützliche Informationen aus und für meine Generation. Aus meinem Artikel für YAEZ – Livia Kerp