Peter Maffay gehört mit über 40 Millionen Tonträgern zu den erfolgreichsten deutschen Musikern. Das ist ne echt krasse Zahl und die meisten wären bei so viel Erfolg total abgehoben. Aber Peter Maffay bleibt cool und das kann ich nur bestätigen. Denn er setzt sich nicht nur für den Umwelt- und Klimaschutz ein, sondern unterstützt dabei auch unsere junge Generation.
Gerade jetzt in der Zeit von Corona, wenn Fridays for Future nicht auf die Straßen können und das Thema Klimaschutz gerade voll verdrängt wird, ist es wichtig weiterhin darauf zu schauen, was die Politik hierzu unternimmt.
Mit Peter Maffay über die neue „Generation Klimaschutz“
Daher habe ich mit Peter Maffay telefoniert. Meine erste Frage bezog sich dann schon direkt auf das Thema „Generation Klimaschutz“. Was halten Sie eigentlich persönlich von Fridays for Future: Peter Maffay: „Fridays for Future und die Organisatoren finde ich großartig! Ich verstehe nicht warum ihnen so viel Gegenwind entgegen schlägt, das ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich hoffe, dass die Bewegung nie nachlässt, denn sie scheint mir im Augenblick einer der richtigen Impulsgeber zu sein, für ein verändertes Verhalten.„
In der Politik ist nicht jede Partei über den Einsatz der Jugend für mehr Klimaschutz begeistert. Ich sage mal Demo vs. Schulpflicht. Und viele Schüler hatten auch schon Probleme in der Schule aufgrund der Freitagsdemos. Wie stehen Sie zur neuen politischen Jugend? Peter Maffay: „Ich freue mich über die Tatsache, dass sehr viele Jugendliche politisch hochgradig motiviert sind und lehne es komplett ab zu behaupten junge Menschen sind unpolitisch und kümmern sich nicht um die Gesellschaft. Wie kann man Jugendliche dazu erziehen ökologisch zu denken und zu empfinden und wenn sie dann dafür eintreten, sie zu bestrafen. Das ist für mich widersinnig.
Es ist einfach wichtig. Denn vor langer Zeit ist mir schon klar geworden, dass unser Zeitfenster immer kleiner wird. Und dieser Druck macht mir tatsächlich zu schaffen, weil ich immer hoffe dass wir den Point of no return nicht überschritten haben und dass wir viele Dinge noch korrigieren können.“
Sie sind ja auch der Vater von Tabaluga. Der kleine Drache gehört zu den erfolgreichsten und bekanntesten modernen Kindermärchen auf der Welt. Auch ich bin damit aufgewachsen. Und auch hier hat Peter Maffay schon den Umweltschutzgedanken eingebaut. Deshalb liegt für mich natürlich der Gedanke nah auch bei Tabaluga den Klimaschutz mehr zu thematisieren. Passt aber Tabaluga und Klima zusammen? Peter Maffay: „Klar. Bei Tabaluga haben wir in der Anfangszeit zwar noch nicht Klimaveränderung thematisiert wie wir es heute tun. Und trotzdem steckte in den Werten, die Tabaluga vermitteln soll, immer schon der Respekt anderen und der Natur gegenüber. Und das erzeugt grundsätzlich eine Haltung, das in die Nähe von Klimaschutz geht.
Wenn man Kindern Respekt entgegenbringt sowie auch einfordert und das einigermaßen gültig vorlebt, dann pflanzt man in die Kinder auch dieses Saatkorn, was letztendlich bedeutet keinen Schaden an Mensch und Natur anzurichten.“
Ein Interview von Livia Kerp
Ein besseres Schlusswort könnte ich mir jetzt nicht vorstellen. Vielleicht nur, dass ich mir mehr Künstler wie Peter Maffay wünschen würde, die so offen und selbstkritisch meine Generation unterstützen und am besten nicht nur bei Themen wie Klimaschutz.
Denn wie hat Tabaluga schon gesagt: Erwachsen? Was heißt das schon. Vernünftig? Wer ist das schon!
Peter Maffay – Nessaja