Klimaforscher Prof. Stefan Rahmstorf hat mit einem Tweet einfach mal ein Statement rausgehauen, das ich erst gar nicht glauben konnte. Und ich fragte mich, warum soll unser kleines Deutschland mit etwa 82 Millionen Einwohner auf einer Stufe stehen wie das riesige China mit einer Bevölkerungszahl von etwa 1,4 Milliarden.
Der ganze Tweet von Prof. Rahmstorf lautet:
Von den rund 200 Ländern der Erde haben nur drei mehr zur Erderwärmung beigetragen als Deutschland: USA (Einw.: 330 Millionen), China (Einw.: 1,4 Milliarden), Russland (Einw.: 1,5 Milliarden). Man beachte die Bevölkerungszahl.
Wie kann nun Deutschland für so viel CO2 in der Atmosphäre verantwortlich sein?
Zur Beantwortung dieser Frage habe ich bei Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif nachgefragt. Und eigentlich ist die Antwort gut nachvollziehbar:
Die heutige globale Erwärmung ist das Resultat der kumulierten weltweiten historischen Emissionen. Das ist so, weil das CO2 eine so lange Verweildauer in der Atmosphäre besitzt. Was unsere Eltern und Großeltern in die Luft geblasen haben, ist immer noch in der Atmosphäre. Die historischen Emissionen sind demnach ein Maß für die Verantwortung eines Landes für die globale Erwärmung. Die aktuellen Emissionen (China 31 Prozent in 2020) sind davon zu unterscheiden. China stößt ja noch nicht so lange Treibhausgase aus wie etwa Deutschland. (Prof.Dr. Mojib Latif)
Es hat also was mit dem zu tun, was Deutschland schon vor 100 Jahren in die Luft gepresst hat. So gesehen haben die älteren Generationen einen sehr großen Anteil an dieser Realität in der Gegenwart. Daher wäre es doch schön, wenn bei den Freitags-Demos von Friday for Future alle Generationen Hand in Hand für eine schnellere Klimapolitik Druck machen würden.