Vor 80 Jahren wurden die Mitglieder der Weißen Rose hingerichtet.
Sophie Scholl.
Hans Scholl.
Christoph Probst.
Und wie schreibe ich über etwas, das so grausam war und gleichzeig so viel Hoffnung in sich trägt?
Bei dieser Frage merkt man schon, dass es mir nicht einfach fällt darüber zu schreiben. Denn für mich ist es ein emotionales Thema, dass weit in der Vergangenheit liegt, aber trotzdem aktuell ist.
Februar 1943
Am 22. Februar 1943 gegen 17 Uhr wurde die erst 21-jährige Sophie Scholl im Strafgefängnis München-Stadelheim mit der Guillotine enthauptet. Auch die anderen Mitglieder der Weißen Rose, ihr Bruder Hans Scholl und Christoph Probst wurden zum Tode verurteilt und zur gleichen Stunde hingerichtet. Ein Urteil das grausamer nicht sein kann. Ihre Tat war das Verteilen von Anti-Kriegs-Flugblättern in ihrer Universität:
Auszug aus dem zweiten Flugblatt: „Man kann sich mit dem Nationalsozialismus geistig nicht auseinandersetzen, weil er ungeistig ist.“ Und im dritten Text wurden u.a. Vorschläge zu relativ ungefährlichem passivem Widerstand gemacht.
In der NS-Diktatur reichte das damals aus, um zum Tode verurteilt zu werden. Hitler führte mit Deutschland nicht nur einen Krieg gegen die Welt, sondern auch gegen die eigenen Bürger.
Deutschland verkam zu einem Unrechtsstaat.
Und wenn man aktuell die Weltlage betrachtet, sehen wir leider immer noch Unrechtstaaten. Deshalb ist das Erbe der Weißen Rose, insbesondere von Sophie Scholl so enorm wichtig. Ich bin mir sicher sie wäre stolz auf das Deutschland und unserer Demokratie von heute.
Für mich ist Sophie Scholl die größte Heldin, die Deutschland je hatte!
Selbst vor der Urteilsverkündung bereute sie nichts. Sie sagte, dass sie alles genauso wieder tun würde. Und das ist bis heute DIE Hoffnung. Dass, egal wie dick die Saat des Bösen den Boden auch bedeckt, es wird immer eine Pflanze geben, die durch einen kleinen Riss ans Tageslicht kommt. Und dann wird sie blühen.
Seit 1946 heißt nun der Vorplatz der Universität in München „Geschwister-Scholl-Platz „. Aber ich bin der Meinung, dass Sophie Scholl noch viel mehr in den Fokus rücken muss. Sie hat es nicht nur verdient, sondern die Aktualität zeigt, wie wichtig es ist, aus ihrer Geschichte zu lernen.
Das Gute wird sich letztendlich immer durchsetzen, egal wie grausam und mächtig das Böse ist. Und das ist die größte Hoffnung, die mir persönlich Sophie Scholl gibt und was sie in mir auslöst.
Die Erinnerung an Sophie Scholl und der Weißen Rose darf niemals verblassen!
Und dafür muss auch unsere Stadt München sorgen. Genau deswegen werde ich DAS auch immer wieder zum Thema machen. In der Ludwig-Maximilians-Universität gibt es auch eine „DenkStätte“ für die Weiße Rose. Geleitet von der Stiftung Weiße Rose e.V.
Für mich besteht eine gute Zukunft darin, dass man aus der Vergangenheit lernt und in der Gegenwart dementsprechend handelt!
So ist es für mich klar, dass Sophie Scholl bei uns in München noch viel präsenter werden muss:
Als Vorbild!
Als Mahnmal!
Als Motivation!
Und als Freundin für Freiheit und Demokratie!
Kommentar Livia Kerp