Politik 2 go – Livia Josephine Magazin https://www.liviajosephine.de Tue, 04 Oct 2022 15:15:31 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.1 137760501 Zitat: Wahlrecht ab 16 hat auch was mit Gerechtigkeit zu tun. Raul Krauthausen. https://www.liviajosephine.de/2022/08/16/zitat-wahlrecht-ab-16-hat-auch-was-mit-gerechtigkeit-zu-tun-raul-krauthausen/ https://www.liviajosephine.de/2022/08/16/zitat-wahlrecht-ab-16-hat-auch-was-mit-gerechtigkeit-zu-tun-raul-krauthausen/#respond Tue, 16 Aug 2022 16:35:16 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=14671 ]]> https://www.liviajosephine.de/2022/08/16/zitat-wahlrecht-ab-16-hat-auch-was-mit-gerechtigkeit-zu-tun-raul-krauthausen/feed/ 0 14671 Zitat: Das Wahlrecht ab 16 wäre….. https://www.liviajosephine.de/2022/08/11/zitat-das-wahlrecht-ab-16-waere/ https://www.liviajosephine.de/2022/08/11/zitat-das-wahlrecht-ab-16-waere/#comments Thu, 11 Aug 2022 19:51:42 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=14649 ]]> https://www.liviajosephine.de/2022/08/11/zitat-das-wahlrecht-ab-16-waere/feed/ 3 14649 Zitat: Peter Maffay stellt sich vor die junge Generation https://www.liviajosephine.de/2022/08/05/zitat-peter-maffay-stellt-sich-vor-die-junge-generation/ https://www.liviajosephine.de/2022/08/05/zitat-peter-maffay-stellt-sich-vor-die-junge-generation/#respond Fri, 05 Aug 2022 16:12:45 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=14594 Weiterlesen ]]> Die Diskussion über das verpflichtende soziale Jahr für junge Menschen, hat für Bundespräsident Steinmeier viel Kritik eingebracht. Deshalb ist es auch gut, dass sich so große Künstler wie Peter Maffay vor die junge Generation stellt.

Schon im Interview aus dem Jahr 2020 hat er mir gesagt, wie stolz er auf unsere Generation ist:

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Zitat: Christian Wulff Bundespräsident a.D. über die Senkung des Wahlalters https://www.liviajosephine.de/2022/07/31/zitat-christian-wulff-bundespraesident-a-d-ueber-die-senkung-des-wahlalters/ https://www.liviajosephine.de/2022/07/31/zitat-christian-wulff-bundespraesident-a-d-ueber-die-senkung-des-wahlalters/#respond Sun, 31 Jul 2022 10:36:45 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=14538 Für mein Buch „How to Politik“ hat mir Herr Wulff kurz und einfach erklärt, warum die Parteien für oder gegen ein Wahlrecht ab 16 sind.

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Zitat: Bildungspolitik Heute! https://www.liviajosephine.de/2022/07/27/zitat-bildungspolitik-heute/ https://www.liviajosephine.de/2022/07/27/zitat-bildungspolitik-heute/#respond Wed, 27 Jul 2022 14:19:32 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=14493


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Zwei Bücher, die ein junger Mensch gelesen haben, muss! Die Biografien von Sophie Scholl und Anne Frank modern und innovativ verpackt https://www.liviajosephine.de/2022/03/18/zwei-buecher-die-ein-junger-mensch-gelesen-haben-muss-die-biografien-von-sophie-scholl-und-anne-frank-modern-und-innovativ-verpackt/ https://www.liviajosephine.de/2022/03/18/zwei-buecher-die-ein-junger-mensch-gelesen-haben-muss-die-biografien-von-sophie-scholl-und-anne-frank-modern-und-innovativ-verpackt/#respond Fri, 18 Mar 2022 14:59:28 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=13391 Weiterlesen ]]> Sophia Scholl und Anne Frank gehören für mich nicht nur zu den wichtigsten Heldinnen, die wir in Deutschland jemals hatten, sondern sie sind für mich persönlich meine größte Inspiration. Zwei junge Frauen, die unsere Welt veränderten. Sie sind sozusagen das Gesicht für den Kampf gegen den Nationalsozialismus.

Heute sind sie Symbolfiguren gegen die Unmenschlichkeit. Und ihr Erbe steht heute vor allem gegen Antisemitismus und für den Kampf unserer Demokratie. Jede auf ihre eigene Weise.

Deshalb ist es so wichtig, dass die Lebensgeschichten von Sophie Scholl und Anne Frank die heutige junge Generation auch erreicht. Und diese beiden Bücher, mit ihrer modernen Illustration haben für mich das größte Potential dazu. Es ist einfach wichtig die Zeit des Nationalsozialismus so aufzuarbeiten, dass die junge Generation es auch wirklich versteht. Denn unsere Demokratie wurde uns nicht geschenkt und das darf niemals in Vergessenheit geraten.

Wenn es also Bücher gibt, die genau das erreichen können, dann gehören sie für mich in jede Schule, in jede Klasse und auf jeden Schreibtisch.

Deswegen will ich diese beiden Bücher auch kurz vorstellen:

Sophie Scholl: Die Comic-Biografie

Eine wahre Geschichte über den Widerstand einer jungen Frau gegen Hitler bis hin zu ihrer Hinrichtung als Comic Version? Geht das? Ja! In meinen Augen sogar sehr gut. Das Buch über die mutige Geschichte von Sophie Scholl und der Weißen Rose ist als sogenannte Graphic Novel erschienen, also als eine anspruchsvolle illustrierte Biografie. Und zwar so, dass sich junge Leser/innen wie bei einem „normalen“ Comic, sich in die Geschichte verlieren können. Junge Menschen können sich so besser mit den Charakteren der Geschichte identifizieren. Es zeigt auch, dass Sophie nicht nur Widerstandskämpferin war, sondern vor allem auch ein ganz normales Mädchen. Und das alles macht diese Version von Sophie und der „Weißen Rose“ so wichtig.

Das 56 seitige Buch von Autor Heiner Lünstedt und Illustratorin Ingrid Sabisch ist im Knesebeck Verlag erschienen. (Amazon)

Was macht Sophie Scholl so besonders?

In ihrer Jugendzeit war sie noch Mitglied der Hitlerjugend. Aber je älter sie aber wurde, um so mehr erkannte sie die Unmenschlichkeit des Nazisystems. 1942 in München mit Anfang 20 verteilte sie mit ihrem Bruder und den anderen Mitgliedern der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ Flugblätter. Darin riefen sie sehr deutlich zum Widerstand gegen Hitler auf. Das hört sich in unseren Ohren nicht besonders aufregend an. Doch in der Zeit von Hitler und dem Nationalsozialismus war das sogar lebensgefährlich. Am 18. Februar 1943 wurden sie verhaftet, als sie an der Münchner Uni Flugblätter verteilten. Und nur vier Tage später wurde Sophie Scholl mit nur 21 Jahren hingerichtet. Sie wusste, wie gefährlich ihre Aktionen mit der „Weißen Rose“ waren, aber trotzdem hat sie sich gegen Terror und Faschismus eingesetzt. Sie ist heute vor allem ein Symbol für Mut und ihrem Sinn für Gerechtigkeit bekannt.

Entdecke das Leben der Anne Frank

Innovative Illustrationen modern zusammenstellt mit Fotografien aus der damaligen Zeit lassen das Leben von Anne Frank und ihrer Familie fast wie in 3D nachzuvollziehen. Das Buch schafft es der jungen Generation die Begriffe wie Nationalsozialismus, Antisemitismus oder Holocaust so zu erklären, auch auf einer emotionalen Ebene, dass man es auch nachvollziehen kann. Und das ist das Wichtigste in diesem Buch. Ich finde es auch gut, dass es eine Zusammenarbeit mit dem Anne-Frank-Haus, Amsterdam dazu gab.

Das 80 seitige Buch von Kay Woodward ist im Ullmann Medien Verlag erschienen. (Amazon)

Was macht Anne Frank so besonders?

Im Jahr 1942 bekam das jüdische Mädchen Anne zu ihrem 13. Geburtstag ein Tagebuch geschenkt. Als sie dann mit ihrer Familie nur knapp einen Monat später vor der Judenverfolgung der Nazis von Frankfurt nach Holland flüchten mussten, nahm sie ihr neues Tagebuch mit. Detailliert schrieb sie darin ihre Erlebnisse, Gedanken und Gefühle. So wurde ihr Tagebuch zu einem ganz besonderen historischen Zeitdokument. Darin kann man auch lesen, dass sie vor hatte Schriftstellerin zu werden:

„…werde ich jemals Journalistin und Schriftstellerin werden? Ich hoffe es, ich hoffe es so sehr! Mit Schreiben kann ich alles ausdrücken, meine Gedanken, meine Ideale und meine Phantasien.“ Anne Frank, 5. April 1944

So hat uns Anne tatsächlich zwei Versionen ihres Tagebuches hinterlassen. Das ursprüngliche Tagebuch und eine „Buchversion“ davon, für eine mögliche Veröffentlichung. Diese Version konnte sie aber nicht mehr ganz fertigstellen. Denn im August 1944 wurde sie von den Nazis entdeckt und starb irgendwann Anfang März 1945 mit ihrer Schwester im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Sie wurde nur 16 Jahre alt.

Livia Kerp

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Klimaschutzpolitik ist auch eine Chance für die Wirtschaft – Die neuen Berufe der Zukunft https://www.liviajosephine.de/2022/02/21/klimaschutzpolitik-ist-auch-eine-chance-fuer-die-wirtschaft-die-neuen-berufe-der-zukunft/ https://www.liviajosephine.de/2022/02/21/klimaschutzpolitik-ist-auch-eine-chance-fuer-die-wirtschaft-die-neuen-berufe-der-zukunft/#respond Mon, 21 Feb 2022 18:30:00 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=13386 Weiterlesen ]]> Durch die Klimaerwärmung bekommt der Klimaschutz in der Politik natürlich einen immer höheren Stellenwert. Es hat sich zum weltweit wichtigsten politischen Zukunftsthema entwickelt. Vieles wurde oder wird dadurch teurer, wie Benzin oder Lebensmittel. Ebenso werden einige Arbeitsbereiche verschwinden. Wie der Kohleabbau oder auch die vielen Arbeitsplätze in der Stromerzeugung durch Atomenergie. Aber Klimapolitik birgt auch eine neue Chance in der Wirtschaft. So entstehen völlig neue Arbeitsplätze.

Energiewirtschaft

Es beginnt klassisch mit der Entwicklung von Stromerzeugung durch Wind- und Sonnenenergie. Das heißt, Windkrafträder und Sonnenkollektoren müssen gebaut und aufgestellt werden. Hier ist auch die Entwicklung der Gezeitenenergiegewinnung noch lange nicht am Ende.

Grüne Berufe der Zukunft

Die Vermeidung von Plastikabfall ist ein ganz großes Thema. Denn durch die Umstellung auf Bioplastik und deren Herstellung könnte in der Zukunft ein riesiger Markt entstehen.

Und um umweltschädlichen Plastikmüll tatsächlich zu vermeiden, dafür gibt es bereits schon einen Beruf. Den sogenannten Abfalldesigner. Sie kümmern sich um das Upcycling. Das ist eine Form der Wiederverwertung von Stoffen. Scheinbar nutzlose Abfallprodukte, vorwiegend aus Plastik werden mithilfe des Upcyclings in neuwertige Produkte umgewandelt. 

Neue Ausbildungsberufe der Zukunft

So sind auch sehr interessante neue Ausbildungsberufe der Zukunft entstanden. Wie der Biologielaborant/in innerhalb der Bereichen Umweltwissenschaft, Kosmetik- oder Lebensmittelherstellung.

Pflanzentechnologen arbeiten an der Entwicklung und Zucht neuer Energie- oder Nahrungspflanzen mit.

Umweltschutztechnische Assistenten ermitteln Umweltdaten und führen dabei Wasser-, Luft-, Boden- und Abfalluntersuchungen sowie Lärm- und Erschütterungsmessungen durch, um Rückschlüsse auf Umweltgefahren zu bekommen.

Neue Studiengänge der Zukunft

Es gibt auch neue nachhaltige Studiengänge, wie die Geoökologie. Sie untersuchen wie der Mensch das Umweltsystem beeinflusst und suchen neu Strategien zum verantwortungsvollen Umgang mit unserer Natur.

Ein Studium der Zukunft wird auch die Umweltinformatik. Hier geht es zum Beispiel um die Frage wo Windräder aufgestellt werden können. Sie analysieren, wo genug Wind weht und Tiere und Menschen am wenigsten gestört werden und es trotzdem wirtschaftlich ist.

Alter Berufe mit neuem Stellenwert für die Zukunft

Der Forstwirt/in wird in der Zukunft einen sehr wichtigen Stellwert haben. Denn der Schutz und der Aufbau von Waldflächen wird unerlässlich für nachhaltigen Klimaschutz werden. 

So sind nun schon einige neue Berufe durch den Umwelt- und Klimaschutz entstanden und es werden noch mehr dazu kommen. Man darf die Entwicklung und Herstellung von Elektromotoren nicht vergessen oder auch im Bereich der Herstellung von synthetischem Kraftstoff steckt viel Potential. Die öffentlichen Verkehrsmittel im Nah- und Fernverkehr werden sich in der Zukunft auch vergrößern müssen. Man sieht also, dass die Klimapolitik auch eine riesige Chance für die Wirtschaft sein kann oder meiner Meinung nach auch sein wird.  

Livia Kerp

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Im Gespräch mit Raul Krauthausen – Inklusionsaktivist und „fast“ Astronaut https://www.liviajosephine.de/2021/04/11/im-gespraech-mit-raul-krauthausen-inklusionsaktivist-und-fast-astronaut/ https://www.liviajosephine.de/2021/04/11/im-gespraech-mit-raul-krauthausen-inklusionsaktivist-und-fast-astronaut/#respond Sun, 11 Apr 2021 15:31:41 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=12308 Weiterlesen ]]> Als Bloggerin kenne ich natürlich, Raul Krauthausen schon länger als sehr bekannten Blogger, der sich für Inklusion und Gleichstellung für behinderte Menschen einsetzt. Aus der Sichtweise für mich als politische Bloggerin, ist er eine Institution in unserer Bloggerszene. Daher war es auch eine echte Ehre, dass ich mich mit Raul Krauthausen über Zoom unterhalten konnte.

Inklusion ist ein Thema, mit dem ich mich mittlerweile auch schon eine Zeit lang auseinandersetze. Inklusion und Politik sind für mich zwei Themen, die irgendwie nicht zusammenpassen. Und Corona hat das wieder deutlich aufgezeigt. Aber nach dem Gespräch mit Raul Krauthausen, bei dem ich das Thema durch einen völlig neuen Blickwinkel sehen konnte, wurde mir klar, dass es noch lange dauern kann, bis Politik und Inklusion kompatibel werden. Warum? Die Antwort – Jetzt im Interview:

Sie haben sich mal die Frage gestellt, wie inklusiv die Corona-Impfplan der Bundesregierung ist. Sie haben dann festgestellt, dass Menschen mit Behinderung, in der Impfpriorisierung einfach vergessen wurden. Darauf haben sie auch, sehr deutlich auf ihrem Blog raul.de hingewiesen. Haben Sie aus der Politik mittlerweile eine Rückmeldung bekommen oder hat sich die Politik für das Versäumnis entschuldigt? Raul Krauthausen: In der Tat wurden Menschen mit Behinderung in der Impfpriorisierung nicht erwähnt. Seit einem halben Jahr wird nun schon gegen Corona geimpft und erst seit ein paar Wochen wurde der Impfplan dahingehen geändert. Eine Entschuldigung gabs bisher noch nicht, obwohl es eine Menge zum Entschuldigen aus der Reihe der Politik gäbe. Im Gegenteil, denn die Verantwortung wird einfach von A nach B, also zum Bundesland oder einem Bürgermeister abgeschoben. Für mich ist es auch eine verlorene Lebensmühe auf eine Entschuldigung zu warten. Ich erlebe aus der Politik nicht einmal ein Gefühl von Einsicht. Vor allem wenn ich Pressekonferenzen von Frau Merkel oder Herrn Spahn sehe, vermisse ich immer noch eine direkte Übersetzung in Gebärdensprache. Selbst in südlichen Ländern sind Übersetzungen bei politischen Pressekonferenzen in Gebärdensprache normaler Standard.

Sie werden gerne als der „Mann mit der Mütze“ betitelt oder als „Der Inklusionsaktivist“. Was gefällt Ihnen am besten oder besser gesagt, wie würden sie sich betiteln? Raul Krauthausen: Das wahrscheinlichste als Inklusionsaktivist. Als Beinote auf alle Fälle lieber, der Mann mit der Mütze, als der Mann im Rollstuhl.

Sie haben ja mal ein Buch über das Leben aus der Rollstuhlperspektive geschrieben, mit dem Titel „Dachdecker wollte ich eh nicht werden“. Den Titel find ich genial, aber was wollte das Kind Raul wirklich mal werden? Raul Krauthausen: Da gab es eine Menge. Pilot, Astronaut oder irgendwas mit Medien. Gut, Pilot oder Astronaut hat nicht ganz geklappt, aber das mit den Medien dafür etwas besser.

Astronautin war für mich auch mal ein großes Thema als Kind, aber ich denke mal, dass wir beide trotzdem nicht so viel dabei verpasst haben. In meinem Blog und auch in meinem Buch geht es ja nur um jugendpolitische Themen. Ganz beliebt auch das Thema Bildungsföderalismus. Ich habe das Gefühl, dass Inklusion in der Bildung noch nicht wirklich selbstverständlich ist. Glauben Sie, dass es etwas mit dem Föderalismus zu tun hat oder sehen Sie andere Gründe dafür? Raul Krauthausen: Momentan ist der Föderalismus ja gerade für alles der Schuldige. Ich denke der Föderalismus könnte aber auch Wettbewerb erzeugen. Deshalb glaube ich nicht, dass der Föderalismus direkt verantwortlich ist, dass Inklusion in der Bildungspolitik noch nicht diesen Stellenwert hat. Ich sehe eher ein strukturelles Problem.  Kinder gehen 13 Jahre in die Schule. Ein Bildungsminister oder Senatorin ist lediglich, in der Regel 4 Jahre in ihrem Amt. Politiker denken eher in vier Jahres Zyklen und darin sehe ich ein Problem. Das nächste Problem ist, dass die Idee unsers dreigliedrigen und eher konservativen Bild des Schulsystems, eigentlich der Inklusion im Weg steht. Denn die Inklusion sagt, dass wir eine Schule für alle brauchen. Das Prinzip, dass die Leistungsträger einer Klasse den Schwächeren helfen und der Stärke aber auch vom Schwächeren etwas lernen kann. Deshalb ist es so, dass Sozialkompetenzen in Inklusionsklassen viel besser entwickelt werden. Und zusätzlich wird bei uns in Deutschland viel weniger Geld für Bildung ausgeben als zum Beispiel in den skandinavischen Ländern. Deshalb haben wir in Deutschland zu wenig Lehrer, die auch noch für das gleiche Gehalt mehr leisten müssen. Dass dann Inklusion in diesem Rahmen nicht so funktioniert, wie es eigentlich könnte, wundert mich natürlich nicht.

Im Rahmen meines Praktikums an der FOS war ich insgesamt drei Monate in einem Blindensinstitut für schwer geistig- und körperlich behinderte Kinder und Jugendliche. Was, wenn es nach mir ginge, jeder Schüler einmal machen sollte. Denn diese Kinder und Jugendliche gehören nicht an den Rand unserer Gesellschaft, sondern in die Mitte. Dafür habe ich viele Artikel und Posts geschrieben. Aber ich habe letztendlich gemerkt, dass es wahnsinnig schwierig ist, die Gesellschaft mit diesem Thema zu erreichen. Warum denken sie, ist es so schwer gerade die Schwächsten vom Rand in die Mitte unserer Gesellschaft zu bringen? Raul Krauthausen: Ich würde die Frage anders stellen wollen. Weil davon auszugehen, dass behinderte Menschen automatisch schwach sind, fördert schnell ein Machtgefälle von den Starken nicht behinderten Menschen da oben zu den schwachen behinderten Menschen da unten. Deshalb stellt sich für mich eher die Frage, warum sind Menschen mit den verschiedensten Behinderungen, zusammengefercht in einer Schule oder Einrichtung. Es entsteht eine Selektion aufgrund Verdrängung. Also die Mehrheitsgesellschaft möchte einfach nichts mit Behinderung zu tun haben und argumentiert es mit Förderung. Und das ist für mich das perfide. Denn was hat ein geistig behindertes Kind mit einem blinden Kind mehr gemeinsam als mit einem nicht behinderten Kind?

Aber muss dann die Politik dafür mehr tun? Also, dafür sorgen, Menschen aus den Rand der Gesellschaft zu holen? Raul Krauthausen: Ich sehe ausschließlich die Politik in der Verantwortung, weil die Politik nun mal die Regeln macht. Die Politik arbeitet gerne mit Floskeln, um das Thema Inklusion zu umgehen. Wie so etwas wie, wir müssen erst die Bevölkerung sensibilisieren oder Barrieren in den Köpfen der Gesellschaft senken. Denn Politiker haben einfach Angst bestimmte Bevölkerungsgruppen zu verärgern. Natürlich kann ich meine Busfahrerin oder Bäckerin von Inklusion überzeugen. Aber sie werden daran nichts ändern können, als nur alle vier Jahre zur Wahl zu gehen und ihr Kreuzchen wo anders machen.  Daher ist es einfach die Aufgabe der Politik und die Rahmenbedingen für faire und inklusive Bildungspolitik die, die Gesellschaft zusammenführt.

Wenn sie einen Wunsch frei hätten, was würden sie sich von der Gesellschaft und der Politik wünschen? Raul Krauthausen: In Förderschulen sind Klassen klein mit etwa 8 Kinder und zwei Lehrer. In einer Regelschule sind es etwa 30 Lehrer mit einem Lehrer. Wie wäre es, wenn wir diese zwei Klassen zusammenstecken würde? Dann hätten wir kleinere Klassen, vielleicht mit 22 Kinder und 3 Lehrer. Dann würden doch alle profitieren. Auch die nichtbehinderten Kinder, weil sie die Mehrheit sind.

Wir sollten Inklusion daher auch als etwas begreifen von dem auch nicht behinderte Kinder profitieren, nicht nur die Kinder mit Behinderung. Das würde ich mir wünschen.   

Ein Interview von Livia Josephine Kerp

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Aktuell: Das offizielle Statement der CDU Deutschland bezüglich des Wahlrechts ab 16 Jahren https://www.liviajosephine.de/2020/09/11/aktuell-das-offizielle-statement-der-cdu-deutschland-bezueglich-des-wahlrechts-ab-16-jahren/ https://www.liviajosephine.de/2020/09/11/aktuell-das-offizielle-statement-der-cdu-deutschland-bezueglich-des-wahlrechts-ab-16-jahren/#respond Fri, 11 Sep 2020 13:53:05 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=10429 Weiterlesen ]]> Auf meine aktuelle Anfrage an die CDU Deutschland bezüglich ihrer Meinung zur Senkung das Wahlalter von 18 auf 16 Jahren bei der nächsten Bundestagswahl, habe ich folgende Antwort bekommen:

„Dass sich junge Leute politisch schon sehr früh engagieren, sich zu politischen Fragen eine Meinung bilden und für konkrete Projekte und Ziele einsetzen, ist im Sinne unserer Demokratie eine sehr gute Entwicklung. Unzählige Bespiele zeigen uns, dass politische Partizipation in Deutschland in ganz unterschiedlicher Weise möglich ist und erfolgt, ohne dass dafür das Wahlalter abgesenkt werden müsste. Die CDU Deutschlands hält am Wahlalter mit 18 Jahren fest.

Es hat sich aus unserer Sicht bewährt, dass Wahlrecht und Volljährigkeit miteinander verknüpft sind. Mit Vollendung des achtzehnten Lebensjahres erreichen junge Menschen die Volljährigkeit. Ab diesem Alter wird ihnen vom Gesetz unterstellt, dass sie in der Lage sind, die volle Verantwortung für ihr Leben selbst zu übernehmen. Das betrifft zunächst die Geschäftsfähigkeit, d. h., sie sind dann in der Lage, nach eigenen Wünschen Verträge abzuschließen und auch die Konsequenzen daraus zu tragen. Die volle Strafmündigkeit, der Führerscheinbesitz knüpfen ebenfalls an die Volljährigkeit an.

Der Gesetzgeber unterstellt bis zum Alter von 18 Jahren eine noch nicht voll ausgebildete Einsichtsfähigkeit, die auf einem Mangel an Lebenserfahrung beruht. Dies ist auch der richtige Maßstab für die Frage des Wahlalters und des Wahlrechts als eine der tragenden Säulen unserer Demokratie. Wenn einem Jugendlichen nicht zugetraut werden kann, seine Angelegenheiten eigenverantwortlich zu regeln, so ist es doch fraglich, ob ihm trotzdem zugetraut werden kann, seine Mitwirkungsrechte als Bürger an staatlichen Entscheidungsprozessen verantwortlich auszuüben. Wir sehen daher keinen Grund für eine Entkoppelung von Wahlalter und Volljährigkeit.“

Statement der CDU vom 07.09.2020

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Mein erster politischer Text den ich mit 13 Jahren schrieb, der auch gleichzeig mein Leben in eine komplett neue Richtung lenkte https://www.liviajosephine.de/2019/11/03/mein-erster-politischer-text-den-ich-mit-13-jahren-schrieb-der-auch-gleichzeig-mein-leben-in-eine-komplett-neue-richtung-lenkte/ https://www.liviajosephine.de/2019/11/03/mein-erster-politischer-text-den-ich-mit-13-jahren-schrieb-der-auch-gleichzeig-mein-leben-in-eine-komplett-neue-richtung-lenkte/#comments Sun, 03 Nov 2019 09:43:34 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=6156 Weiterlesen ]]> Mein erster politischer Text den ich veröffentlicht habe ist nun schon etwas über 4 Jahre her. Genau gesagt war es der 22.09.15 aber nicht auf meinem damaligen Blog, sondern als Gastbeitrag für das Online-Magazin LangweileDich.net., worauf dann eine monatliche Kolumne folgte, die ich bis jetzt schreibe.

Den Text habe ich eigentlich geschrieben als eine Art innere Verarbeitung. Denn an den Tagen Anfang September 2015 als bei uns im Münchner Hauptbahnhof tausende Flüchtlinge ankamen, war ich zufällig mittendrin. Als damals 13-jährige, war das für mich schwer zu verarbeiten, weil ich total unvorbereitet war. Ich wusste damals nichts aus der Welt der Politik und das war auch ein Grund, warum ich mich seit dieser Zeit immer mehr mit Politik beschäftige und darüber auch auf meinem Blog schreibe. Auch um anderen aus meiner Generation, die wichtigsten Information zu geben, damit sie nicht selber irgendwann unvorbereitet vor politischen oder gesellschaftlichen Tatsachen stehen.

Dass ein Erlebnis ausreicht um ein Leben in eine andere Richtung zu lenken, sieht man bei mir hier eigentlich ganz gut. Ich glaube nicht, dass mein Blog heute oder auch meine beruflichen Zukunftspläne so aussehen würden, hätte ich das damals nicht erlebt und darüber geschrieben. Ich habe es aber und bin auch froh darüber. Deshalb möchte ich meinen Text nochmal zeigen.

Mein Text vom 22.09.15:

Meine Gedanken zur Flüchtlingsthematik in München aus der Sicht von uns Jugendlichen

Ich kann mir nicht vorstellen, meine Familie oder meine Stadt zu verlassen, weil ich Angst habe. Welche Angst muss das sein, einfach alles zurückzulassen und zu flüchten? Wenn Millionen von Menschen Angst haben und einfach nur versuchen zu überleben, was muss in diesem Land gerade passieren? Ich hab mir diese Frage nie gestellt, weil ich gar nicht wusste, dass man diese Frage stellen muss oder kann.

Ich wohne in München und plötzlich kommen Tausende von Menschen zu uns nach München auf der Suche nach Hoffnung. Am Anfang hatte ich Angst, weil ich nicht wusste, warum das alles passiert. Gerade deswegen, weil ich immer wieder gehört habe, dass es Belästigungen auf Mädchen durch Flüchtlinge gegeben haben soll. Auch an unserer Schule wurde und wird über dieses Thema geredet und weil wir ein Mädchengymnasium sind, wird über diese Angst aber auch über die Gründe der Flucht von so vielen Menschen diskutiert. Deswegen hab ich mich entschlossen mich über dieses Thema zu informieren.

Ich bin mir daher auch sicher, dass nicht nur ICH Ängste habe, sondern auch jeder Einzelne, der aus seinem Land flüchten musste, weil diese Angst stärker ist als seine Hoffnung und gerade deswegen haben wir doch keine Wahl, diesen Menschen zu helfen. Bei uns in München sind ja gleichzeitig besonders viele Menschen gekommen und es kommen ja täglich neue Menschen nach München, deswegen hab ich die Münchner Stadträtin Sabine Pfeiler (CSU) kurz über das Thema befragt.

Auf meine Frage, was die Stadt München noch plant, die vielen Flüchtlingen, die noch kommen, unterzubringen, hat sie mir geschrieben, dass in den letzten Wochen viele Unterkünfte für Flüchtlinge beschlossen wurden, die teilweise aber noch nicht fertig gestellt oder belegt sind. Wenn es keine festen Unterkünfte mehr geben sollte, dann werden Traglufthallen zum Einsatz kommen und leider auch Turnhallen von Schulen, wobei es bei kurzfristigeren Belegungen nur in absoluten Notsituationen geplant ist.

Besonders schlimm finde ich die Situation für die vielen Flüchtlingskinder und Jugendliche darunter. Deswegen wollte ich auch von Frau Pfeiler noch wissen wie viele schulpflichtige Kinder darunter sind bzw. wie viele Klassen dafür geschaffen wurden. Die Antwort von Frau Pfeiler war, dass es aktuell in München 94 Übergangsklassen für Flüchtlingskinder gibt, in denen die Kinder und Jugendliche so lange bleiben, bis sie den normalen Unterricht besuchen können.

Gerade das finde ich bemerkenswert, wie in so kurzer Zeit so viel geschaffen wurde. Ich glaube, dass wir nicht nur Bildung den Kindern geben können, sondern wir auch ein Beispiel sein können, für alle Flüchtigen. Nämlich können wir ein Vorbild sein und zeigen, wie eine Stadt und ein Land in Frieden, Freiheit und mit Respekt allen „Gegenüber“ leben kann.

Ich hoffe, dass es irgendwann mal gelingt diese Länder, aus denen diese Menschen flüchten mussten, den Frieden zurück zu bringen, damit ihre Heimat auch wieder ihre Heimat werden kann. Das waren nun nicht nur meine Gedanken und Gefühle über dieses Thema, sondern auch von vielen anderen Jugendlichen in meinem Alter.

Livia Kerp am 22.09.15

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