Meinungsfreiheit – Livia Josephine Magazin https://www.liviajosephine.de Fri, 23 Aug 2024 17:17:17 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.1 137760501 Weniger Geld für den Freiwilligendienst? Na und! Moderne Jugendpolitik besteht nicht nur aus Geld! https://www.liviajosephine.de/2024/08/23/weniger-geld-fuer-den-freiwilligendienst-na-und-moderne-jugendpolitik-besteht-nicht-nur-aus-geld/ https://www.liviajosephine.de/2024/08/23/weniger-geld-fuer-den-freiwilligendienst-na-und-moderne-jugendpolitik-besteht-nicht-nur-aus-geld/#respond Fri, 23 Aug 2024 17:17:15 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=18390 Weiterlesen ]]> Wenn es nach der Bundesregierung geht, sollen für die Freiwilligendienste 2025 insgesamt 40 Millionen Euro weniger zur Verfügung stehen. Als Folge hagelt es von den sozialen Verbänden heftige Kritik. Es wird befürchtet, dass man so den Freiwilligendienst kaputtspart.  

Als junger Mensch kann ich diese Reaktion vollkommen verstehen. Trotzdem sehe ich es anders. Denn jetzt wäre die Chance für die Politik, besonders für die Bundesregierung, ihre Jugendpolitik zu modernisieren.  

Wie ich das meine?  

Eine moderne Jugendpolitik besteht nicht nur aus Geld, sondern auch aus Taten. Wenn weniger finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, dann muss man junge Menschen, die sich für den Freiwilligendienst entschieden haben, anders unterstützen.  

Es braucht praktische und zuverlässige Unterstützung, die in der Lebensrealität junger Menschen Sinn macht. Nach dem Freiwilligendienst (je nach Fachrichtung) sollte grundsätzlich eine Ausbildung nur noch zwei Jahre dauern. Bei einem nachfolgenden Studium wären realitätsnahe Vorteile wichtig, wie sofortiger garantierter und günstiger Wohnraum oder kostenlose Benutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Es bräuchte einen zuverlässigen und bundesweiten Förderungskatalog, der den jungen Menschen im Alltag hilft.  

Faire Jugendpolitik beinhaltet aber noch etwas anderes.  

Die Schuldenbremse hat eine ganz wichtige Funktion. Sie soll der jungen Generation in der Zukunft eine völlig überschuldete Zukunft ersparen. Aber eines ist damit auch klar: Das so gerne diskutierte Pflichtjahr oder eine Wiedereinführung der Wehrpflicht ist faktisch einfach nicht finanzierbar. Die Kosten dafür könnten sich auf bis zu 70 Milliarden Euro belaufen, anstatt etwa 300 Millionen Euro für den Freiwilligendienst.  

Deshalb wäre es nur fair, endlich damit aufzuhören (besonders im Wahlkampf), mit unrealistischen Forderungen die unterschiedlichen Generationen gegeneinander aufzuhetzen. Der Gesellschaft würde es viel mehr helfen, wenn der Freiwilligendienst die Anerkennung und lebensnahe Unterstützung bekäme, die er auch verdient.

Aber dafür braucht es in der Politik auch junge Menschen, die diese Lebensrealität kennen.

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„Sieht aus wie ’ne Türkin, Bauchnabelpiercing“: Wie Deutschrap die junge Generation beeinflusst https://www.liviajosephine.de/2024/07/23/sieht-aus-wie-ne-tuerkin-bauchnabelpiercing-wie-deutschrap-die-junge-generation-beeinflusst/ https://www.liviajosephine.de/2024/07/23/sieht-aus-wie-ne-tuerkin-bauchnabelpiercing-wie-deutschrap-die-junge-generation-beeinflusst/#respond Tue, 23 Jul 2024 17:00:00 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=18308 Weiterlesen ]]> In meiner Reihe „GenZ erklärt“ schreibe ich für Stern.de über wichtige Themen meiner Generation. Mein neues Thema gilt dem Einfluss des Deutschrap auf die junge Generation und warum das ein Fehler von der Politik ist, dieses Thema zu unterschätzen:

Deutschrap ist bei der jungen Generation extrem populär. Doch warum haben junge Menschen, die für Geschlechter-Gerechtigkeit und gegen Homophobie eintreten, kein Problem mit den Inhalten mancher Rapper?

Rap ist das mit Abstand beliebteste Genre für junge Menschen. Das hat die neue Sinus-Studie zum Thema „Wie ticken Jugendliche?“ festgestellt. Demnach ist Musik für Jugendliche aus allen Lebenswelten ein ständiger Begleiter. Speziell Deutschrap ist nicht zu unterschätzen.

Laut der Sinus-Studie ist dieser Einfluss besonders groß bei jungen Menschen mit Migrationshintergrund oder aus schwierigen sozialen Verhältnissen. Dafür gibt es mehrere Gründe: Sie können sich mit den Texten identifizieren. Vor allem für männliche Jugendliche aus bildungsfernen sozialen Kreisen bietet Rap (ob auf Deutsch oder Englisch) Ausdrucksmöglichkeiten, die ihnen sonst fehlen. Musiker und Bands, die in diesen Lebenswelten besonders gut ankommen, sind Bonez MC, Luciano, 21 Savage, RAF Camora und Azet.

Deutschrapper gelten als Vorbilder, weil sie es mit Motivation und Durchsetzungskraft „nach ganz oben“ geschafft haben, besonders wenn sie aus schwierigen sozialen Verhältnissen stammen. Es suggeriert einen sozialen Aufstieg, wenn man sich nicht unterkriegen lässt und robust und durchsetzungsstark seinen Weg geht.

Deutschrap hat ein Problem mit Frauenfeindlichkeit

Was grundsätzlich kein Problem wäre, wenn nicht gerade der Deutschrap ein Problem mit Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit, Behindertenfeindlichkeit und Homophobie hätte. Rapper wie Kollegah und Farid Bang haben in ihren Texten ein antisemitisches Weltbild aufgebaut, wie der Skandal zur Verleihung des Echos 2018 zeigte. Ein weiteres Beispiel sind die Rapper AK AUSSERKONTROLLE und Bonez MC, die in ihrem Song „Jim Beam & Voddi“ Frauenfeindlichkeit zeigen. „Sie hat zwar kleine Titten, doch ein Arsch wie ein Pfirsich. Guck, wir nehmen sie mit und geben ihr zu dritt.“ Was im Refrain des Songs zu hören ist und was bereits 84 Millionen Mal auf Spotify gestreamt wurde.

Sie sind auch noch extrem erfolgreich damit: Bonez MC hat laut Schallplattenauszeichnungen mehr als 15,3 Millionen Tonträger verkauft. Kollegah hat über eine Million Tonträger verkauft und zehn Alben von ihm erreichten Platz 1 in den Charts. In der Woche des 14. Juni 2024 waren acht Songs in den Top Ten aus der Kategorie Deutschrap und in den Top 15 der Jahrescharts 2023 waren sieben Deutschrap-Songs platziert. Niemand hatte in der Geschichte der deutschen Charts mehr Top 1-Hits als Capital Bra, nicht einmal die Beatles.

Hannes Loh und Sascha Verlan, Autoren des Standardwerks „35 Jahre HipHop in Deutschland“, glauben, dass viele angehende Rapper nicht viel darüber nachdenken, was sie sagen. Das Erwachsenwerden führe bei vielen zum Umdenken. Ich denke anders. Es geht hier darum, möglichst viel Geld zu verdienen. Es ist ein wirtschaftlich sehr rentables Geschäft, sowohl für die Künstler als auch für die Plattenfirmen. Viele Rapper haben ihr eigenes Label gegründet und nutzen das Vakuum aus, dass es vielen jungen Menschen an Halt und Perspektive fehlt.

Man kann sich zu Recht fragen, wie eine sehr verantwortungsbewusste Generation, die sich Gedanken um das Klima macht, um Gender-Equality und gegen Homophobie ist, kein Problem mit den Inhalten mancher Deutschrap-Künstler hat.

Viele Jugendliche fühlen sich machtlos

Nicht jeder junge Mensch tickt gleich: Der Erfolg des Deutschraps hat vor allem damit zu tun, dass die Politik es nicht geschafft hat, die Lebensrealität besonders von jungen Menschen mit Migrationshintergrund oder aus schwierigen sozialen Verhältnissen zu erreichen. Die Probleme dieser jungen Menschen bestehen nicht darin, wie das Klima in 30 Jahren sein wird, sondern wie sie als Mensch und ob ihre Probleme in der Gegenwart ernst genommen werden. 

Nach der Sinus-Studie fühlen sich viele Jugendliche grundsätzlich machtlos und beklagen, dass die Stimme der Jugend nicht gehört und ernst genommen wird. Diese Einflusslosigkeit endet in Frustration und daher finden sie im Deutschrap das Sprachrohr, das sie vermissen. Wenn die Politik diese Problematik nicht ernst nimmt, kann sich das rächen: Jeder Einfluss auf die junge Generation hat Folgen. Sobald dieser Einfluss antisemitisch, frauenfeindlich oder rassistisch ist, kann er sogar demokratiegefährdend sein.

Schon 2019 erzählte mir die Rapperin Limaraa in einem Interview, dass vielen Rappern die Vorbildfunktion egal ist, weil sie selber ein Drogenproblem haben und sich daher nicht für die Erziehung von Kindern und ihren Einfluss verantwortlich fühlen.

Immer wieder gibt es Skandale aus der Deutschrapszene. 2022 wurde Rapper 18 Karat zu mehr als sechs Jahren Haft wegen Drogenschmuggels verurteilt. Rapper Gzuz wurde wegen Körperverletzung und Verstößen gegen das Sprengstoff- und Waffengesetz zu über acht Monaten Haft verurteilt. Rapper Samra hat nach eigenen Angaben über längere Zeit übermäßig Kokain, Tilidin und Cannabis konsumiert.

Die Nationalmannschaft heizt sich mit Kontra K auf

Aber der Deutschrap hat nicht nur eine negative Seite. Viele Rapperinnen und Rapper mit wirklich guten Texten sind positive Beispiele. Kontra K zum Beispiel hat oft etwas Motivierendes, daher wundert es mich nicht, dass sogar die deutsche Nationalmannschaft sich damit aufheizt.

Ich habe auch eine Zeit lang Deutschrap intensiv gehört. Mir hat diese Musik damals etwas gegeben – Zugehörigkeit, aber auch das Gefühl auszubrechen.

Was mir gefällt: Der Deutschrap wird immer weiblicher. In den Jahrescharts 2023 platzierten sich elf Songs weiblicher Rapperinnen, 2021 waren es nur zwei Songs und beide von Shirin David. Dieses Jahr hatte Ayliva bereits drei Nr. 1 Hits und Nina Chuba einen Top 1 Song und fünf Top 40 Hits. Die Texte werden teilweise feministischer und es wird deutlich ein weiblicher Gegenpart zu den frauenfeindlichen Texten der männlichen Kollegen dargestellt.

Trotzdem ist eine „grundaggressive“ Stimmung in den Texten immer noch vorhanden. Musik ist Kunst, und es ist wichtig, dass Künstlerinnen und Künstler sich frei austoben können. Aber der Einfluss der Rapszene auf junge Menschen hat auch seine sehr dunklen Seiten, die man ernst nehmen muss. Die Studie zeigt, woran es jungen Menschen oft fehlt.

Livia Kerp für Stern.de

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 „Früher war alles besser!“ – Wehrpflicht wieder her oder auf Freiwilligkeit setzen? https://www.liviajosephine.de/2024/07/03/frueher-war-alles-besser-wehrpflicht-wieder-her-oder-auf-freiwilligkeit-setzen/ https://www.liviajosephine.de/2024/07/03/frueher-war-alles-besser-wehrpflicht-wieder-her-oder-auf-freiwilligkeit-setzen/#respond Wed, 03 Jul 2024 17:45:36 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=18162 Weiterlesen ]]>

Ein neues Wehrdienstmodell soll eingeführt werden, um die Kriegstüchtigkeit der Bundeswehr zu verbessern. Zu diesem Thema ist nicht nur meine Generation gespaltener Meinung, sondern auch in den Parteien sind sich längst nicht alle einig.

Ich bin 2002 geboren, das heißt ich habe damals die Wehrpflicht nicht mitbekommen. Mein Motto zu dem Thema „Neuer Wehrdienst“: macht doch einfach und dann schau ma mal.

Das Wehrdienstmodell von Verteidigungsminister Pistorius basiert grundsätzlich auf den Faktor der “Freiwilligkeit”. Ich finde das gut so, denn pro Jahr gehen sowieso rund 10.000 Freiwillige zur Bundeswehr und somit dürften 5.000 weitere “Freiwillige” das kleinste Problem sein. Im Gegenteil, ich bin sogar der festen Überzeugung, dass viel mehr junge Menschen unter diesen Voraussetzungen zur Bundeswehr gehen würden.  

Daher wird meine Generation die neue Wehrpflicht nicht behindern, falls diese überhaupt jemals eingeführt wird.

Was ich nur in Frage stelle, ist die politische Motivation der Diskussion, zur Begründung der Wiedereinführung der “Wehrpflicht”. Ich frage mich, ist es tatsächlich und faktisch richtig, dass diese neue Wehrpflicht mit 5.000 zusätzlich Einberufenen unsere Kriegstüchtigkeit verbessert? – Und ist es jährlich 1,4 Milliarden Euro überhaupt Wert (wie der Stern am 12.06.24 berichtete)? Sorry, aber da bin ich mir einfach etwas unsicher!

Es ist unbestritten, dass wir in Europa eine fähige Verteidigung brauchen. Einen Wehrdienst auf freiwilliger Basis halte ich dafür für absolut nachvollziehbar.

Trotzdem halte ich Aufstockung von professionellen Berufssoldaten für eine wesentlich bessere Variante unsere “Kriegstüchtigkeit” zu stärken. Wenn man schon 1,4 Milliarden Euro jährlich ausgeben will, dann würde ich es lieber dafür verwenden.

Aber der Vorschlag von Verteidigungsminister Pistorius hat noch weitere Lücken die geklärt werden müssen, bevor man wirklich darüber entscheiden kann.

Alle jungen Männer (ab 18 Jahre) sollen verpflichtet werden, einen Fragebogen über ihre Gesundheit und Fähigkeiten auszufüllen. Die Frage ist, wer sind „alle jungen Männer „und was passiert, wenn das Ausfüllen des Fragebogens verweigert wird? Wenn es eine Verpflichtung gibt, braucht es auch eine Konsequenz bei einer Verweigerung. Ansonsten wäre es keine Verpflichtung. Und wie diese Konsequenz aussehen soll, bin ich auch schon neugierig.

Und wer soll verpflichtet werden. Alle jungen Männer mit Wohnsitz in Deutschland, egal welcher Nation? Oder doch nur die mit deutscher Staatsbürgerschaft?

Oder auch die Frage, wie hoch der ökonomische Schaden für unsere Wirtschaft sein wird? Nur als Beispiel blieben 2023 mehr als 73.000 Lehrstellen unbesetzt.

Ich denke daher den größten Widerstand zur neuen Wehrpflicht wird es nicht von der jungen Generation, sondern von der Wirtschaft geben, alleine schon wenn man den Fachkräftemangel bedenkt.

Letztendlich liegt die Entscheidungsgrundlage bei der Bundesregierung mit der Fragestellung:  Wie fördere ich eine stärkere Verteidigung und wie löse ich das Problem mit dem Fachkräftemangel, für eine starke Wirtschaft? Und allen voran, wie verantwortungsvoll geht die Bundesregierung mit dem Geld der Steuerzahler um?

Mich persönlich erinnert es stark an die Diskussion zur Einführung eines sozialen Pflichtjahres. Also will man junge Menschen für eine soziale Einrichtung verpflichten oder erhöht man lieber die Förderung einer sozialen Ausbildung für junge Menschen?

Im Prinzip kommt es auf das Gleiche heraus. Fachkräfte wie im Handwerk, Pflege oder Soldaten bekommt man eben nur durch eine Ausbildung.

Meine Forderung als junger Mensch an die Politik ist vor allem, endlich diese Diskussion weg von der Gefühlsebene  und hin zur sachlichen Ebene zu bringen! Damit eine Entscheidung getroffen werden kann, die für unsere gesamte Gesellschaft für heute und für die Zukunft das Beste darstellt.

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Mein Statement zur EU-Wahl – Erwartungshaltung, Vorurteile und die bösen Erstwähler https://www.liviajosephine.de/2024/06/11/mein-statement-zur-eu-wahl-erwartungshaltung-vorurteile-und-die-boesen-erstwaehler/ https://www.liviajosephine.de/2024/06/11/mein-statement-zur-eu-wahl-erwartungshaltung-vorurteile-und-die-boesen-erstwaehler/#respond Tue, 11 Jun 2024 17:33:11 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=18087 Weiterlesen ]]> Was ich jetzt andauernd höre: Meine Generation erlebt einen Rechtsruck. So werden die Erstwähler nach dieser Europawahl zumindest dargestellt. Die GenZ wird als Sündenbock für den AfD-Erfolg benutzt. Wie etwa in der Nachrichten Plattform „Der Westen“, hier werden die jungen Wähler als die „Verkorkste Generation“ betitelt. Laut der Tageszeitung OVB gibt es bei den Erstwählern einen AfD-Boom und für die Rheinische Post ist es einfach nur ein Hilferuf der jungen Generation.

Wenn man die Statistiken auswertet, dann stellt sich nicht die Frage, wer hat die AfD gewählt, sondern wo wurde die AfD gewählt.

Als junger Wähler gilt man vom 16. – bis zum 25. Lebensjahr. In dieser Altersgruppe erhielt die AfD insgesamt 17 Prozent. Hört sich jetzt als alleinige Info viel an. Aber die Statistik hört jetzt nicht auf. Deutschlandweit und von allen Altersgruppen bekam die AfD 15,9 Prozent der Stimmen. Und der größte AfD-Wähler-Boom ist übrigens bei den 35 – 44-Jährigen, mit einem 20-prozentigen Anteil der Stimmen zu sehen. Haben wir jetzt einen Rechtsruck der GenY? MHHH??

Das Problem liegt leider im Osten Deutschlands. Hier gewann die AfD mit 29,2 Prozent (im Westen sind es dagegen nur 13 Prozent). In der Gemeinde Hirschfeld in Brandenburg erreichte die AfD 62,3 Prozent. In meiner Heimatstadt, der bayerischen Landeshauptstadt München fielen für die AfD dagegen nur 6,7 Prozent ab. Auch in Stuttgart oder Düsseldorf spielt die AfD keine besondere Rolle. Und diese großen regionalen Unterschiede sind für mich kein Trend. Deshalb sehe ich es nicht als Generationsproblem, sondern als regionales Problem.

Die Frage stellt sich daher, warum im Osten Deutschlands der AfD Erfolg so hoch ausgefallen ist? Das hat viele Gründe und ist auch nicht überraschend. Daher ist es auch kein Hilferuf der jungen Generation, sondern höchstens ein Hilferuf oder auch ein Protestschrei der Bürger im Osten Deutschlands. Hier wurden die Ampel-Parteien auch so richtig abgegrätscht. Die drei Parteien bekamen insgesamt nur 18 Prozent.

Wie ich für den Stern vor der Europawahl schon geschrieben habe, sind kleinen Parteien, besonders wie die Tierschutzpartei und Volt besonders beliebt bei den jungen Wählern. Beide Parteien zusammen sind bei den Erstwählern auf 12 Prozent gekommen. Unter allen Generationen haben sie dagegen nur 4 Prozent erreicht. Eine Generation daher als verkorkst zu bezeichnen, die überproportional eine Europäische Partei wie Volt, mit 9 Prozent wählt, fühlt sich für mich schon fast kränkend an.

Was wir erleben, ist ein Rechtsruck in den östlichen Bundesländern und das zeigt nicht nur die Europawahl. Da muss die Politik endlich an den Ursachen arbeiten und diese Ursachen betreffen alle Generationen, nicht nur die GenZ! Dennoch darf die Jugendpolitik nicht abnehmen. Im Gegenteil. Bildung, Klimaschutz und Frieden sind wichtige Themen meiner Generation.

Dass gerade die AfD bei der jungen Generation einen hohen Bekanntheitsgrad hat, habe ich auch schon für den Stern beschrieben. Auch diese Gründe sind schon länger bekannt. Die mediale Fokussierung auf diese Partei ist nicht unbedingt förderlich. Wenn man in der Politik junge Menschen erreichen will, braucht man junge Menschen in der Politik. Es braucht Vorbilder.

Für mich haben die Erstwähler insgesamt aber gezeigt, dass sie „Wählen“ können. Aber es hat auch gezeigt, dass an den Schulen ein zuverlässiger politischer Bildungsauftrag ganz wichtig für die Zukunft ist. Die GenZ ist nun mal nicht perfekt! Sondern nur bunt, wie jede andere Generation auch!

Livia Kerp

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Warum Erinnerungskultur an die moderne Zeit angepasst werden muss https://www.liviajosephine.de/2023/12/01/warum-erinnerungskultur-an-die-moderne-zeit-angepasst-werden-muss/ https://www.liviajosephine.de/2023/12/01/warum-erinnerungskultur-an-die-moderne-zeit-angepasst-werden-muss/#respond Fri, 01 Dec 2023 18:20:20 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=17274 Weiterlesen ]]> Erinnerungskultur ist für mich mehr, als einmal im Schülerleben eine KZ-Gedenkstätte zu besichtigen.

Meine Schulzeit ist noch nicht so lange her. Und zurückblickend muss ich leider sagen, dass politischer Unterricht eher vernachlässigt wurde. Erinnerungskultur habe ich in der Schule, neben dem obligatorischen Besuch einer KZ-Gedenkstätte, als reinen Geschichtsunterricht erlebt. Es ging darum  Fakten zu lernen und abzufragen. Was natürlich auch seine Berechtigung hat und wichtig ist, aber den ganzheitlichen Sinn einer Erinnerungskultur für mich nicht entspricht.

Für mich ist Erinnerungskultur nicht nur eine Vermittlung von Wissen, sondern vor allem eine Vermittlung von Empathie. Aber ein Gefühl für etwas aufzubauen das in der Vergangenheit liegt und für mich nur theoretisches Wissen ist, wird nur funktionieren,  wenn ich es in meine Realität transportieren kann.

Und wie?

Durch Vorbilder. Ein junger Mensch kann eine Beziehung zu einem Vorbild aufbauen. Und so habe ich es auch erlebt. Für mich war es die Figur Sophie Scholl. Durch ihre Lebensgeschichte konnte ich mich auf das Thema emotional einlassen. Und ich glaube das ist auch der Weg die Erinnerungskultur  in unserer heutige Zeit zu transformieren.

Gerade aufgrund des Alters von Sophie Scholl oder Anne Frank, können sich junge Menschen besser damit identifizieren und auseinandersetzen und daher müsste man sie aufbauen als moderne Vorbilder und Heldinnen der Geschichte und zwar viel offensiver und plakativer als bisher. Sie haben sich dem Unrecht entgegenstellt, in dem sie ihre Umgebung genau beobachtet haben und sich damit kritisch auseinandersetzt haben.  

So unterschiedlich beide Mädchen waren. Sie hatten doch eines gemeinsam. Sie haben sich einfach gefragt, was ist gerecht und was ist ungerecht. Sie haben eine Welt gesehen, in der sie nicht leben wollten und haben das getan was in ihren Möglichkeiten stand. Sie zeigen für mich am besten was DAMALS und was HEUTE die Wörter gerecht und ungerecht bedeuten. Nämlich immer noch das Gleiche wie heute. Das zeigt, dass man aus der Geschichte lernen kann. Aber nur, wenn man die Geschichte mit den Augen von heute erzählt.

Denn es geht um das Bewahren der Menschlichkeit. Denn jeder Mensch verdient die gleiche Chance und hat die gleiche Würde. Das ist die Kernaussage und das ist für mich ein ganz wichtiger Teil der heutigen Erinnerungskultur. Es geht um Akzeptanz und Empathie jedem Menschen gegenüber.

Das haben junge Menschen wie Sophie Scholl oder Anne Frank damals gezeigt und das können sie heute immer noch vermitteln. Als Vorbilder!

Und genau deshalb ist Erinnerungskultur für mich mehr, als nur einmal im Schülerleben eine KZ-Gedenkstätte zu besichtigen.

Kommentar von Livia Kerp

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Meine Schulzeit während der Pandemie – Welche politischen Lehren und Konsequenzen wurden bisher daraus gezogen? https://www.liviajosephine.de/2023/11/26/meine-schulzeit-waehrend-der-pandemie-welche-politischen-lehren-und-konsequenzen-wurden-bisher-daraus-gezogen/ https://www.liviajosephine.de/2023/11/26/meine-schulzeit-waehrend-der-pandemie-welche-politischen-lehren-und-konsequenzen-wurden-bisher-daraus-gezogen/#respond Sun, 26 Nov 2023 14:12:45 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=17252 Weiterlesen ]]> Jeder will so schnell wie möglich die schlimme Zeit der Pandemie vergessen. Abhaken. Endlich wieder Normalität aufbauen. Für mich ist das natürlich auch absolut nachvollziehbar.

Aber es ist leider nicht so einfach wie sich anhört. Besonders für die jungen Menschen die während der Pandemie in der Schule waren. Das kann man aber nur nachvollziehen, wenn man es tatsächlich erlebt hat. Ich musste mein Fachabitur in der Hochphase der Pandemie schreiben.

Meine letzten zwei Schuljahre waren geprägt von Schulschließungen, digitalen Unterricht und psychischer Belastung.

Eine Schulabschlussprüfung, egal auf welcher Schule, ist letztendlich der Höhepunkt der Schulzeit. Im Normalfall ist die Zeit der Prüfungsvorbereitung und der Abschlussprüfung stressig genug. Aber in unserem Fall wurde der Stresspegel durch die Pandemie sogar noch mehrfach multipliziert.

Das letzte Schuljahr und die Prüfungsvorbereitung fand entweder online statt oder im Schichtsystem in den Klassenräumen. Die Hälfte der Klasse hatte Online-Unterricht und die andere Hälfte war im Klassenzimmer. Natürlich immer mit geöffneten Fenster (auch im Winter) und mit Masken.

Aber wenn der Schulserver ständig überlastet ist und der digitale Unterricht darin besteht, dass man über E-Mail seine Aufgaben bekommt und sie dann allein auswerten muss, hat das nicht viel mit normalen Unterricht zu tun. Es fehlte vor allem der Austausch mit anderen Schülern. Ein guter Unterricht lebt auch vom gegenseitigen Austausch und Erklären. Das viel komplett weg.

Nicht jeder Schüler hatte zu Hause auch seinen eigenen Laptop oder einen Rückzugsraum zum Lernen. Auch nicht jeder Lehrer hatte die digitalen Kenntnisse, um einen digitalen Unterricht überhaupt durchführen zu können.

Und nicht nur bei Schülern gab es psychische Probleme mit der Pandemie. Auch Lehrer fielen aus gesundheitlichen Problemen oftmals aus. Das machte es für alle Beteiligten natürlich noch stressiger.

Für mich hat dieser bestandene Schulabschluss insofern an Wert zugenommen, da jeder Schüler bewiesen hat, dass er mit Stress umgehen kann, und die Fähigkeit hat sich selbst zu motivieren.

Aber was hat die Politik daraus gelernt? Für mich, als ehemalige Schülerin zu dieser Zeit, leider viel zu wenig. Was hatte damals augenscheinlich gefehlt?

Es gab zu wenig Lehrer.

Es gab viel zu wenig IT-Fachpersonal.

Sozialarbeiter fehlten komplett.  

Zu viele Schüler in einer Klasse.

Mangel an Räumlichkeiten.

Die digitalen Voraussetzungen (Hardware und Benutzung) für Homeschooling war nicht ausgereift.

Natürlich kann die Politik in Form der Bildungsministerien nicht sofort alles besser machen. Aber hat eine Aufarbeitung der Probleme während der Pandemie überhaupt schon stattgefunden? Und wie soll diese Aufarbeitung ablaufen, wenn kein einziger junger Mensch dabei ist, der das auch wirklich miterlebt hat?

Wie soll ein Politiker von außen das beurteilen können, ohne diese Lebensrealität zu kennen?

Die Pandemie hinterließ in der Gesellschaft viele Verlierer aber die Schüler dürften einen Spitzenplatz einnehmen. Denn es hinterließ nicht nur bei jungen Menschen und deren Familien Spuren, sondern es wurde auch sichtbar wie anfällig und veraltet unser Schulsystem tatsächlich ist.

Ich persönlich habe damals versucht das Beste daraus zu machen. Ich konnte sogar in meinem Schulabschlussjahr während der Pandemie mein jugendpolitisches Buch „How to Politik“ schreiben. Einfach auch aus dem Grund, weil ich mir sehr oft täglich zwei Stunden Fahrtzeit zur Schule sparen konnte. Und weil mich die Situation motivierte meine Generation auf politische Themen aufmerksam zu machen.

Deswegen ist für mich eine Modernisierung des Schulsystems zwingend notwendig. Und dafür braucht es keine Millionen. Sinnvoll wäre schon mal eine echte bundesweite Bildungsgerechtigkeit und soziale Chancengleichheit.  

Ein Kommentar von Livia Kerp

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Kommentar: Als ich im Bundestag über ein Verbot von K.O.-Tropfen sprach. https://www.liviajosephine.de/2023/11/14/kommentar-als-ich-im-bundestag-ueber-ein-verbot-von-k-o-tropfen-sprach/ https://www.liviajosephine.de/2023/11/14/kommentar-als-ich-im-bundestag-ueber-ein-verbot-von-k-o-tropfen-sprach/#respond Tue, 14 Nov 2023 19:51:00 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=17196 Weiterlesen ]]> Am 8.1. war ich im Bundestag (Gesundheitsausschuss), um für ein Verbot von KO-Tropfen in Deutschland zu werben. 

Ich möchte euch mitnehmen, wie es ist wildfremden Bundestagsabgeordneten seine eigene, ganz persönliche Geschichte zu erzählen. Als ich hingekommen bin war ich eh schon vor lauter Eindrücken platt und die Aufregung hat mir den Rest gegeben. In keiner einzigen Live-Sendung habe ich meinen Herzschlag so laut gehört und gefühlt, wie an diesem Tag. Dort zu sitzen fühlt sich nicht vertraut an, eher wie in einem Gericht. Ich bekam die erste Frage von Stephan Pilsinger gestellt, der mich eingeladen hat und den Antrag gestellt hatte. Es gab für mich nur zweieinhalb Minuten zu antworten, also welche Erfahrungen ich gemacht habe und ob ich den Antrag der Union unterstütze. 

Erst seit Kurzem muss oder will ich meine Erfahrung mit der Öffentlichkeit teilen. Im FOCUS habe ich darüber geschrieben, mit der Instyle ONLINE oder auch mit dem MERKUR hatte ich ein Interview und jetzt hier im Bundestag.

Ich habe angefangen über meine Gefühle zu reden und welche Erfahrungen ich grob gemacht habe. Es ging mir vor allem darum zu schildern, dass viel mehr Menschen Erfahrungen mit KO-Tropfen gemacht haben, als die Zahlen der Polizei sagen. Der Grund dafür ist die schwere Nachweisbarkeit der KO-Tropfen. Bei mir war es z.B. so, dass ich nach Hause gebracht wurde und nicht sofort ins Krankenhaus, daher war es leider zu spät es schwarz auf weiß zu haben.

Mich nerven solche Fragen wie: HÄ und woher willst du dann wissen, dass dir jemand KO-Tropfen gegeben hat? 

An diesem besagten Tatabend hatte ich zwei Getränke und einen Shot (der nur mir gegeben wurde- wahrscheinlich befand sich darin die Substanz). Nach nur ein paar Minuten, nachdem ich den Shot getrunken hatte, fühlte ich mich unwohl. Plötzlich ganz schummrig. Draußen verabschiedete ich zwei meiner Freundinnen und da war alles noch okay aber schlagartig lag ich auf dem Boden und wusste nichts mehr. Wenn ein damaliger Freund mich nicht zufällig gesehen hätte, wüsste ich nicht was passiert wäre. Der Mann, der mir den Shot ausgeben hat kam raus und hat mit meinem Freund diskutiert, dass er mich nach Hause bringen wollte. Da hat mein damaliger Kumpel sofort verstanden, um was es hier ging und schickte ihn weg. Am nächsten Tag bin ich aufgewacht und ich wusste nichts mehr. Das war kein Besoffen sein und auch kein Typ der sich Sorgen um mich gemacht hat. Das war ein hinterlistiger Plan, eine bewusstlose Frau sich zu nehmen. Und von der Menge Alkohol, die ich an diesem Abend getrunken habe, ist man nicht so besoffen, dass man nicht mal mehr weiß wie man heimkam. Ich finde es schade, dass man sich oft erklären muss. Ich wusste schon, warum ich dieses Erlebnis für mich behalten habe, denn manche Aussagen können einen tatsächlich treffen. Ich möchte stark aus dieser Sache rausgehen und dafür kämpfen, dass kein Mensch diese Erfahrung machen muss, denn nicht bei jedem geht es so gut aus, wie bei mir. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es gewesen wäre, wenn ich nicht nach Hause gebracht worden wäre, sondern da liegen geblieben wäre. Hätte mir eine fremde Person geholfen? Hätte dieser Typ mich einfach mitgenommen und wie und wo wäre ich aufgewacht? Unvorstellbar schlimm! 

Ich möchte so vielen Menschen, wie es nur geht auf  dieses Thema aufmerksam machen und aufklären. Dazu wäre erst einmal ein Verbot von allen Substanzen, die die Wirkung von KO-Tropfen haben ein toller, erster Schritt. Doch da geht mehr: Wir müssen Präventionsmaßnahmen voranbringen, an Schulen gehen und nicht nur die potentiellen Opfer erreichen, sondern auch potenzielle Täter aufklären. 

Nina Fuchs von kein Opfer e.V. hat in der Anhörung spannende und wichtige Punkte genannt. Die Bundesregierung sollte in Aufklärungskampagnen Geld investieren. Ein Beispiel wäre in Clubs und Bars, das groß und öffentlich steht, dass der Gebrauch von KO-Tropfen hier nicht geduldet wird und strafbar ist. Sowas kann ich mir gut vorstellen.

Was kann ich tun, wenn es einer anderen Person schlecht geht:

  1. stelle fest, wer gerade bei der Person  ist: schicke alle weg, die sie nicht kennen, sondern nur gaffen. 
  2. Rede so gut es geht mit der betroffenen Person und mit den Freunden, um einen Überblick zu bekommen was passiert ist
  3. Notarzt rufen, denn auch wenn es sich um eine Alkoholvergiftung handelt, kann ein Arzt am besten helfen. Sage dem Notarzt was du weißt und sollte ein Verdacht von KO- Tropfen vorliegen, dann sage es dem Arzt.
  4. Bleib ruhig und sachlich. 

Was kann ich tun um mich zu schützen: 

  1. es gibt Armbänder, die die Substanz von KO-Tropfen aufspüren. Aber Achtung: Das Armband ist kein medizinischer Test, er kann falsch sein. Außerdem können KO-Tropfen auch mit einer Spritze heimlich verabreicht werden
  2. Auch wenn man schon schlechte Erfahrungen gemacht hat, sollte Misstrauen nicht dein Leben bestimmen. Ich z.B. trinke nichts mehr was mir in die Hand gedrückt wird, bei dem ich nicht gesehen habe, wie es gemacht wurde. Damit fühle ich mich wohl. Jeder hat da so seinen Tipp.

Habt ihr noch Tipps und Ideen, wie wir dieses Thema mehr in den Fokus rücken können? Schreibt gerne einen Kommentar oder mir privat. Ich freue mich auf jeden einzelnen!

Ich habe das Gefühl, dass die Bundesregierung bald etwas dagegen tun wird, es war auf jeden Fall gut, dort gewesen zu sein! Auf meinem Blog und auf meinen sozialen Netzwerken werde ich euch alle natürlich auf dem Laufenden halten.

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Mein Gastartikel für Focus: K.-o.-Tropfen – „Darum muss das Dreckszeug verboten werden“ https://www.liviajosephine.de/2023/10/30/mein-gastartikel-fuer-focus-k-o-tropfen-darum-muss-das-dreckszeug-verboten-werden/ https://www.liviajosephine.de/2023/10/30/mein-gastartikel-fuer-focus-k-o-tropfen-darum-muss-das-dreckszeug-verboten-werden/#comments Mon, 30 Oct 2023 22:50:07 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=17115 Weiterlesen ]]> Mein Gastartikel für FOCUS online:

Beim sexuellen Missbrauch von Mädchen und jungen Frauen spielen K.-o.-Tropfen eine große Rolle. Straftäter betäuben ihre Opfer damit und machen sie wehrlos. Die Münchner Journalistin Livia Kerp (21) fordert ein sofortiges Verbot der teuflischen Substanz. Auf FOCUS online erklärt sie, warum.

Grundsätzlich hat doch jeder Mensch ein Recht auf körperliche Unversehrtheit. Auch junge Menschen. Und auch junge Frauen. Aber wird in der Politik wirklich alles gemacht, um junge Frauen vor sexuellen Straftaten zu schützen? Ich sage: Nein!

Warum?

Zum Schutz vor sexuellen Straftaten gehört nun mal auch, dass man die „effektivste Waffe“ dafür verbietet. Tatsächlich ist es so, dass man K.-o.-Tropfen ganz einfach auf Amazon bestellen kann.

Da fühlt man sich als junge Frau nicht nur von der Politik allein gelassen, sondern man fühlt sich regelrecht WERTLOS. Und das kann ich behaupten, da ich selbst Opfer von K.-o.-Tropfen wurde.

Es geht nicht mehr um Einzelfälle, sondern um den Alltag von jungen Frauen

Ich muss dazu sagen, dass Gott sei Dank nichts Schlimmeres passiert ist, weil ich einen sehr guten Freundeskreis habe und wir immer gegenseitig auf uns aufpassen. Aber dieses Glück hat oder hatte leider nicht immer jede junge Frau.

Ich persönlich kenne keine einzige jüngere Frau, die noch nicht mit dem Thema in Berührung gekommen ist. Sei es auch nur, dass sie eine kennt, die Opfer von K.o.-Tropfen wurde. Und ich glaube, so geht es den meisten aus meiner Generation.

Hier geht es nicht mehr um irgendwelche Einzelfälle. Sondern es ist zum Alltag geworden. Ich kenne keine junge Frau, die im Club ihr Getränk unbeobachtet lässt. Im Gegenteil, die meisten kaufen sich in einem Club schon fast keine Getränke mehr. Und das kann auch nicht die Lösung dieses Problems sein.

Allein auf dem diesjährigen Oktoberfest in München waren es sieben bekannte Fälle, bei denen K.-o.-Tropfen eine Rolle spielten.

Eine Nebelwand schaltet das Gehirn auf Standby – dieses Gefühl wünsche ich niemandem

Bei mir war es an der Bar in einem der angesagten Clubs in München. Ich hatte das Getränk vor mir und trotzdem hat es jemand geschafft, in das Glas K.-o.-Tropfen zu träufeln. Das Problem dabei ist grundsätzlich, dass es eigentlich unmöglich ist festzustellen, wer dafür verantwortlich ist, wenn man ihn nicht auf frischer Tat ertappt.

Das Gefühl, das man bekommt, wenn die Tropfen langsam anfangen zu wirken, ist schwer zu beschreiben. Man merkt, dass irgendetwas nicht stimmt und man plötzlich immer müder wird. Wie gesagt, meine Freunde haben das gemerkt und mich sofort nach Hause gebracht.

Das Surreale dabei ist, dass der Körper immer müder wird aber der Kopf anfangs noch klar bleibt. Man merkt also ganz genau, dass sich etwas nicht richtig anfühlt, bis langsam eine Nebelwand das Gehirn auf Standby schaltet. Das heißt, man verliert einfach langsam die Kontrolle über seinen eigenen Körper. Der Geist und der Körper werden voneinander getrennt.

Und irgendwann erschlafft die Muskulatur und man fällt in einen Tiefschlaf. Das ist ein Gefühl, das ich niemandem wünsche.

K.-o.-Tropfen können töten

Eine Freundin von mir wurde sogar mal eine Überdosis davon heimlich verabreicht. Sie hatte großes Glück, dass sie gerade noch rechtzeitig ins Krankenhaus kam. Es hätte tödlich enden können.

Und da haben wir das nächste Problem. K.-o.-Tropfen können töten – und das ist leider schon zu oft passiert.

Das Thema K.-o.-Tropfen muss nun endlich raus aus der dunklen Ecke. Viele Betroffene sagen oft aus Scham nichts darüber, dabei wäre es so wichtig, das Thema ins Scheinwerferlicht zu hieven, um mehr Druck auf die Politik zu machen.

Fakt ist, sehr viele Frauen fühlen danach nicht nur Scham, sondern bekommen große psychische Probleme. Es kann eine so tiefe seelische Verletzung nach sich ziehen, die ein Leben lang anhält. Das kann nicht sein! Und das muss nicht sein! Deshalb: Out of the Dark – into the Light!

Es gibt kaum Motivation in der Regierung, K.-o.-Tropfen zu verbieten

Im Oktober 2022 habe ich das erste Mal auf meinem jugendpolitischen Blog über die Problematik der K.-o.-Tropfen geschrieben. Dabei habe ich mich auch gefragt, warum es so schwer ist, K.-o.-Tropfen einfach zu verbieten. Es wäre doch die einfachste und effektivste Methode, junge Frauen davor zu schützen.

Deswegen habe ich im März dieses Jahres zusammen mit Bundestagsabgeordneten Stephan Pilsinger von der CSU aus München einen weiteren Beitrag auf meinem Blog gemacht. Und anschließend hat er eine Anfrage an die Bundesregierung zum Thema „Verbot von K.-o.-Tropfen“ gestellt.

Leider ist bis jetzt keine große Motivation der Bundesregierung vorhanden, K.-o.-Tropfen zu verbieten. Das muss sich ändern!

Auf Antrag der Bundesfraktion der CDU/CSU ist im November im Gesundheitsausschuss des Bundestags eine öffentliche Anhörung zum Thema „Missbrauch K.-o.-Tropfen“. Hierzu wurde ich eingeladen, um darüber zu reden. Es geht darum, die Lebensrealität von jungen Frauen darzustellen und aufzuzeigen, warum ein Verbot von K.-o.-Tropfen einfach wichtig und längst überfällig ist.

Fakt ist: Weder ich noch irgendeine Frau möchte sexuell missbraucht werden

Ich sehe das Thema nicht nur als Betroffene, sondern auch mit den Augen einer Frau meiner Generation. Seit einem Jahr versuche ich nun, das Thema „Verbot von K.-o.-Tropfen“ aus dem Schattenleben zu ziehen und eine parteiübergreifende Mehrheit zu finden. Weil für mich das Thema einfach wichtiger ist als Klimaschutz oder das Wahlrecht ab 16.

Denn weder ich noch irgendeine andere junge Frau in Deutschland, in Europa oder auf einem anderen Kontinent will sexuell missbraucht werden oder an einer Überdosis K.-o.-Tropfen sterben.

Deswegen ist es für mich eine Selbstverständlichkeit,

  • dass K.-o.-Tropfen endlich verboten werden müssen,
  • dass man sie nicht mehr frei kaufen kann, weder bei uns in Deutschland noch in der gesamten EU,
  • dass der Besitz von K.-o.-Tropfen strafbar ist, wobei die Strafe wirklich abschrecken muss,
  • dass sich das Strafmaß verdoppelt, wenn ein Täter K.-o.-Tropfen verwendet hat.

Die Politik muss mehr auf das Leben von jungen Frauen schauen

Ich finde, diese Maßnahmen sollten der Politik das Leben von jungen Frauen mindestens WERT sein.

Es ist für mich Wahnsinn. Da wurde 2008 ein Rauchverbot in Innenräumen gesetzlich erlassen, um Menschen, die nicht rauchen, vor den gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Tabakqualm zu schützen. Aber ein Schutz junger Frauen vor sexuellen Straftaten durch K.-o.-Tropfen scheint unseren Politikern nicht so wichtig.

Aber kein Mensch will unwichtig oder wertlos sein!

Ich auch nicht. Aber wie soll sich eine junge Frau bei diesem Thema wohl fühlen?

Es ist nicht einfach, ohne Emotionen über das Thema zu reden oder zu schreiben. Am liebsten würde ich einfach brüllen: „Endlich weg mit dem Dreckszeug!“

Livia Kerp. Gastartikel für Focus online

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Kommentar: „Frustrierend“ – Nach der Landtagswahl in Bayern https://www.liviajosephine.de/2023/10/19/kommentar-frustrierend-nach-der-landtagswahl-in-bayern/ https://www.liviajosephine.de/2023/10/19/kommentar-frustrierend-nach-der-landtagswahl-in-bayern/#respond Wed, 18 Oct 2023 23:11:36 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=17068 Weiterlesen ]]> „Frustrierend“ – Das ist mein persönliches Fazit der Landtagswahl in Bayern. Als junge Frau fällt mir leider kein anderes dazu Wort ein.

Warum?

Ich habe in meiner Funktion für MünchenTV den Walkampf ganz genau beobachtet und war auch am Wahlabend im Maximilianeum um darüber zu berichten. Das Ergebnis der Landtagswahl ist für alle jungen Frauen enttäuschend. Keine einzige junge Frau unter 30 Jahren (18 – 29) ist im neuen Landtag vertreten. Das heißt ein kompletter Teil der Gesellschaft fehlt.

Das ist „Frustrierend“!

Wie soll sich eine junge Frau fühlen, wenn ihre Lebensrealität nicht im Parlament vertreten ist? Warum soll eine junge Frau überhaupt noch wählen gehen? Es ist ein Parlament mit 75 Prozent Anteil Männer. Die Lebenswelt einer jungen Frau hat in diesem Parlament somit keinen Stellenwert. Die jüngste Abgeordnete ist Eva Lettenbauer mit 31 von den Grünen. Dagegen ist der jüngste männliche Abgeordnete Franz Schmid mit 23 von der AfD. Das ist „Frustrierend“! Im Landtag sind also ganze 3,5 % der Abgeordneten unter 30 Jahren. Und gerade mal 25 % Frauen. Das spiegelt einiges, aber nicht unsere Gesellschaft.

Woran liegt das?

Vor allem an den Parteien. Und das obwohl sich Politikerinnen wie Tanja Schorer-Dremel CSU, Daniela Di Benedetto SPD-Bayern oder Julika Sandt FDP Bayern massiv in ihren Parteien dafür einsetzen. Wie etwa Maria Hörtrich (26) von den „Freien Wählern“ musste sie sich mit Platz 24 auf der Wahlkreisliste begnügen. Eine echte Chance sieht anders aus. Es wird Zeit, dass mehr junge Frauen ein Direktmandat bekommen. Das Lebensalter spielt für mich grundsätzlich keine Rolle für Erfolg oder Misserfolg. Der jüngste direkt gewählte Abgeordnete ist Kristan von Waldenfels von der CSU. Er ist gerade mal zwei Jahre älter als ich. Top! Mut lohnt sich immer!

Ich behaupte, die Lebensrealität von jungen Frauen müssen in einem Parlament vertreten sein. Warum haben ausgerechnet junge Frauen die Kosten zur Verhütung zu tragen? Warum sind KO-Tropfen immer noch nicht verboten? Und, und, und….

Warum?

Weil das in der Lebenswelt von 75 % des Landtages einfach keine Rolle spielt. Und das ist „Frustrierend“! Ich hoffe wirklich, dass sich die Parteien darüber bewusst sind, was im Landtag jetzt fehlt. Dass man Schlüsse daraus zieht und eine Mehrheit findet und jungen Frauen endlich eine angemessene Stimme bietet. Nach der Wahl ist vor der Wahl!

Die Frustration ist auch bei mir noch groß, aber es motiviert mich auch weiterhin dafür zu werben, dass wir junge Frauen „Politik“ können. Denn niemand kann sich für die Sorgen von jungen Frauen besser einsetzen, als junge Frauen! Mir persönlich war es wichtig das Thema hier anzusprechen, weil es einfach wichtig ist. Für mich und jeder anderen jungen Frauen, weil wir ein Recht haben im Parlament vertreten zu sein.

Kommentar von Livia Kerp

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Fachkräftemangel hat auch Gründe. Warum entscheiden sich immer weniger junge Menschen für eine Ausbildung? https://www.liviajosephine.de/2023/08/17/fachkraeftemangel-hat-auch-gruende-warum-entscheiden-sich-immer-weniger-junge-menschen-fuer-eine-ausbildung/ https://www.liviajosephine.de/2023/08/17/fachkraeftemangel-hat-auch-gruende-warum-entscheiden-sich-immer-weniger-junge-menschen-fuer-eine-ausbildung/#respond Thu, 17 Aug 2023 09:09:53 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=16826 Weiterlesen ]]> Immer weniger junge Menschen machen nach der Schule eine Ausbildung. Welche Verantwortung hat die Politik und welche Folgen hat das für junge Menschen? 

Für junge Menschen stellt sich eine der wichtigsten Fragen nach der Schule. Nämlich:

Was soll ich jetzt machen?

Einen weiteren Schulabschluss über den zweiten Bildungsweg?

Einen Beruf? Wenn ja, welchen?

Studieren? Was ist mein Vorteil?

Oder doch erst ein freiwilliges soziales Jahr?

Möglichkeiten gibt es ja genug! Aber Fakt ist, dass sich doppelt so viele junge Menschen für ein Studium entscheiden, als für einen Beruf.

Das hat das Statistische Bundesamt (Destatis) feststellt. Es gab 2021 in Deutschland weit mehr als doppelt so viele Studentinnen und Studenten (2,9 Millionen) wie Auszubildende (1,3 Millionen). Auf 10 Studierende kamen somit 4,3 Auszubildende.

Die Folge daraus ist, dass es immer weniger ausgebildete Facharbeiter gibt. Jetzt keine Panik, ist doch nicht dramatisch!

Das blöde ist aber, dass 2022 dadurch über die Hälfte der Unternehmen ihre offenen Stellen nicht besetzen konnten. Mehr als die Hälfte der Unternehmen konnten offene Stellen demnach 2022 längerfristig nicht mehr besetzen. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer geht davon aus, dass in Deutschland etwa zwei Millionen Arbeitsplätze dadurch unbesetzt bleiben.

Und wo ist das Problem?

Stell dir vor dein Fahrrad ist kaputt, dann gehst du zum Fahrradhändler und lässt es richten, damit du wieder fahren kannst. Aber leider ist nur noch ein Fahrradmonteur da, weil diesen Beruf zu wenige lernen. Dann musst du eben ein paar Wochen warten, bis dein Fahrrad wieder fahrtüchtig ist. Blöd.

Und was passiert wenn ein Krankenhaus zu wenig Fachpersonal hat, kannst du dir vorstellen. Die Folgen wären ein echtes Problem.

Frage. Warum ist eine Ausbildung so unattraktiv für junge Menschen?

Grundsätzlich hat ein Studium einfach einen besseren Ruf, weil man irgendwann mal mehr verdienen kann. Und in der Gesellschaft bekommt man einen höheren Stellenwert. Man fühlt sich dadurch einfach mehr Wertgeschätzt. Und genau da wurde in der Vergangenheit viel Falsch gemacht. Denn das Motto: Studierst du was, bist du was! Dieses Motto rächt sich jetzt.

Aber wie kann man das für die Zukunft ändern?

Das kann nur die Politik. Es sollte mehr Werbung für das Handwerkt oder für soziale Berufe gemacht werden. Das Ansehen von Ausbildung muss das dem Studium gleichgestellt  werden. Und vor allem muss eine berufliche Ausbildung viel besser bezahlt werden. Denn die entschiedenste Frage sollte doch sein, wie wichtig ist der Job für die Gesellschaft.

Während der Pandemie hat man festgestellt, dass es systemrelevante Berufe gibt. Systemrelevante Berufe umfassen die Tätigkeiten, die notwendig sind, um unsere Gesellschaft grundlegend am Laufen zu halten. Dazu zählen Tätigkeiten in medizinischen und Pflege Berufe, Betreuung  in der Altenpflege und staatliche Verwaltung. Ohne Kinderbetreuung wird es auch schwierig und woher kommt wohl das Wasser aus dem Wasserhahn und wenn der Supermarkt, der Bäcker oder Metzger geschlossen ist, wird es auch sehr schwierig werden.

Besonders diese Berufe müssen atraktiver für junge Menschen werden. Das heißt der Stellenwert muss wesentlich höher werden. Und das kann eben nur die Politik.

Und wo könnte die Politik noch weitere Weichen stellen?

Für Ausbildungsberufe werben, kann man am besten an Schulen. Zum Beispiel mit sozialen und berufsbezogenen Praktika. Was Sinn macht und zwar für alle Schulformen. Wie soll sich denn ein junger Menschen entscheiden, ob er lieber eine Ausbildung oder ein Studium machen soll, wenn er gar nicht weiß, welche Möglichkeiten es überhaupt gibt und was es für ihn persönlich bedeutet?

Wir bräuchten also mehr berufliche Praktika an Schulen und zwar an Hauptschulen genauso wie an Gymnasien. Und wie man das dann am besten Umsetzt, muss die Politik planen und entscheiden. Und zwar nicht irgendwer, sondern die Bildungsministerien der Bundeländer. Jetzt haben wir aber in Deutschland durch den Bildungsföderalismus ganze 16 verschiedene Bildungsminister. Nun darüber habe ich auch in meinem Buch „How to Politik“ geschrieben. Nämlich über die Vor- und Nachteile des Bildungsföderalismus.

Aber keine Panik. Unsere Demokratie gibt uns auch immer die Möglichkeit selbst aktiv zu werden. Auch für junge Menschen und sogar für Schüler. Wenn ihr also an eurer Schule mehr Infos zu Berufen wollt oder mehr Praktika, dann Gründet an eurer Schule eine AG. Redet mit dem Lehrer eures Vertrauens und fragt nach, ob er oder sie euch bei der Gründung einer AG unterstützt. Wie man eine AG in einer Schule gründet, habe ich zum Beispiel auch in meinem Buch „How to Politik“ beschrieben.

Zum anderen ist auch wichtig, dass Politiker/innen auch aus der Mitte der Gesellschaft kommen. Ich finde es wichtig, dass in einem Landtag nicht nur Politiker vertreten sind die Jura oder Politikwissenschaften studiert haben, sondern auch Politiker/innen die wissen was es heißt, eine Ausbildung gemacht zu haben. Die also auch eben selbst Fachkräfte sind und somit als Vorbild für jungen Menschen fungieren können.

Alles das sind Faktoren, die eine Ausbildung attraktiver machen könnten. Denn das wichtigste ist doch, dass man stolz sein kann, auf das was man macht aber vor allem dass man dadurch ein sorgenfreies Leben führen kann für sich und seiner Familie.

Nach meinem Fachabitur habe ich für mich entschieden eine Ausbildung zu machen. Warum? Nach der Ausbildung habe ich immer noch die Möglichkeit zu studieren, oder ich kann in meinem Beruf arbeiten und mich weiterentwickeln. Mein Vorteil liegt auf der Hand. Ich habe dann zwei Möglichkeiten mich für meine Zukunft zu entscheiden.

Aber eines muss jedem klar sein, wenn die Schulzeit abgeschlossen ist. Jeder fängt für sich wieder bei 0 an. Es gibt keine Garantie, dass ein Studium allein die Glückseligkeit bringt. Denn das Berufsleben dauert etwa zwischen 30 – 40 Jahre. Und das ist verdammt lang.

Ich kann nur für mich sprechen, aber ich will diese lange Zeit in meinem Beruf glücklich sein.

Kommentar von Livia Kerp

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