Musikszene – Livia Josephine Magazin https://www.liviajosephine.de Thu, 02 Sep 2021 16:28:38 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7 137760501 Der neue Song der Broilers „Alice und Sarah“ – Wie ein visualisierter Alptraum aller AfD-Wähler https://www.liviajosephine.de/2021/09/02/der-neue-song-der-broilers-alice-und-sarah-wie-ein-visualisierter-alptraum-aller-afd-waehler/ https://www.liviajosephine.de/2021/09/02/der-neue-song-der-broilers-alice-und-sarah-wie-ein-visualisierter-alptraum-aller-afd-waehler/#respond Thu, 02 Sep 2021 16:19:25 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=12792 Weiterlesen ]]> Mit der neuen Singleauskopplung „Alice und Sarah“ ihres Nummer 1-Albums „Puro Amor“ wagen die Broilers einen Blick hinter die Kulissen des Privatlebens einer der bekanntesten rechtsradikalen politischen Figuren des Landes. In einem bissig-lustigen musikalischen Essay zeigt die Band – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – wie es in Alices kleinem Wunderland  zugehen könnte.

Die Broilers veröffentlichen ein Musikvideo zu ihrer neuen Single „Alice und Sarah“. Der Song ist auf dem im April erschienenen Nummer 1-Album „Puro Amor“ enthalten und erscheint in einer auf 4.000 Stück limitierten 7″-Vinyl-Single.

Ganz bewusst haben sich die Broilers dazu entschieden, ihr scharfes politisches Statement „Alice und Sarah“ in eine Abgeh- und Partynummer zu kleiden. Auf die Spitze getrieben wird die Veröffentlichung mit einem wahnsinnigen Video, das wirkt, wie der visualisierte Alptraum aller AfD-Wähler. 

»Seid Konfetti, verbreitet das bunte Video auf den dunkelsten Seiten des Internet und bitte lebt so, dass die AfD etwas dagegen hat!« freuen sich die Broilers auf die Reaktionen der Fans.

Credits: Robert Eikelpoth

Das nenne ich mal einen kreativen Anti-Rechts-Song. Die Band sagte selbst, dass selten ein Videodreh so viel Spaß gemacht hat! Und das sieht man dem Video absolut an.

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Auf ein Wort mit Peter Freudenthaler von Fools Garden https://www.liviajosephine.de/2021/03/06/auf-ein-wort-mit-peter-freudenthaler-von-fools-garden/ https://www.liviajosephine.de/2021/03/06/auf-ein-wort-mit-peter-freudenthaler-von-fools-garden/#respond Sat, 06 Mar 2021 12:55:24 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=12130 Weiterlesen ]]> Peter Freudenthaler ist Sänger der Band Fools Garden. Die meisten kennen die Band vor allem durch ihren Welthit „Lemon Tree“. Die Pandemie verursacht nicht nur für Künstler eine schwere Zeit, sondern für alle Generationen, vom Schüler bis zum älteren Menschen, die mit gesundheitlichen Folgen besonders schwer zu kämpfen haben.

Daher hat Peter für alle meine Leser eine kleine Grußbotschaft geschickt. Durchhalten ist momentan das Wichtigste, mit der großen Hoffnung, dass es im Sommer alles wieder ein bisschen normaler wird.

Lasst uns alle zusammenhalten!

Und dafür zeige ich euch noch den neusten Song von Fools Garden „Outta Love“ und zwar mit dem „Official Video“ und das „Corona Home Studio-Aufnahmesession Video“. Das auch sehr witzig und vor allem richtig kreativ geworden ist.

Fools Garden – Auf YouTube





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Comeback von Lemon Tree – Das Interview mit Peter Freudenthaler von Fools Garden https://www.liviajosephine.de/2021/01/29/comeback-von-lemon-tree-das-interview-mit-peter-freudenthaler-von-fools-garden/ https://www.liviajosephine.de/2021/01/29/comeback-von-lemon-tree-das-interview-mit-peter-freudenthaler-von-fools-garden/#respond Fri, 29 Jan 2021 12:58:22 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=11866 Weiterlesen ]]> „Isolation is not good for me. Isolation, i don’t want to, sit on a lemon tree.“ Der Textauszug kommt einem doch aktuell irgendwie bekannt vor. Kaum zu glauben, dass der Text schon über 25 Jahre alt ist. Vielleicht war das ja ein Grund, warum Star-DJ „Alle Farben“ den Song neu gemixt hat.

In meiner Generation gibt es einige ältere Songs die man einfach kennt. „Lemon Tree“ ist einer davon. Daher freut es mich umso mehr wie gut die neue Version geworden ist. Und wenn jetzt noch die Clubs geöffnet hätten, würde man auf der Tanzfläche noch mehr Intensität spüren, die von diesem Song ausgeht. Aber hier sind wir wieder beim Thema Isolation.

Das Original stammt aus dem Jahr 1995 von der Band „Fools Garden“ und der Sänger der Band ist Peter Freudenthaler (Foto).

Ich habe mich daher mit Peter am Telefon unterhalten und wollte wissen wie es eigentlich zur Zusammenarbeit mit „Alle Farben“ kam und natürlich ob der Inhalt des Textes auch etwas damit zu tun haben könnte, den Song jetzt wieder zu veröffentlichen.

Also, wie kam es zur Zusammenarbeit mit „Alle Farben“ und wie zufrieden bist du mit der neuen Version? Peter: Eigentlich begann die Zusammenarbeit ganz klassisch über die Agentur von Frans Zimmer (DJ Alle Farben). Die Intension kam also direkt von Frans, weil „Lemon Tree“ auch ein Begleitsong seiner Jugend war. Leider konnten wir aufgrund der aktuellen Corona-Situation Frans noch nicht persönlich kennenlernen. Aber dafür hat das hervorragende Produzenten-Team rund um Frans unsere Original-Vocals bekommen und das Ergebnis hat uns total überzeugt. Und so kam es, dass  jetzt der neue Remix veröffentlicht wurde. Natürlich waren wir am Anfang auch nicht sicher, ob ein Remix von „Lemon Tree“ funktionieren kann, weil der Song einfach so tief in die Volksseele eingebrannt ist. Es ist immer schwierig einen so bekannten Song, den fast jeder kennt, so durch den „Fleischwolf“ zu drehen, dass dabei die Einzigartigkeit bestehen bleibt und gleichzeitig etwas Neues daraus entsteht. Und das hat „Alle Farben“ ganz geschickt geschafft, in dem er im Prinzip den Refrain ersetzt hat, durch das ursprüngliche Zwischenspiel: „Dah-dah-dah-dam,dee-dab-dah“. Klar, wird es viele geben die das Original immer besser finden werden, aber wenn es junge Menschen gibt, wie du es bist und die neue Version jetzt auch cool finden, dann freut uns das genauso.  

Ich meine textlich hat der Song eigentlich viel Aktuelles. Denn der Text handelt von Isolation und Einsamkeit aber trotzdem den Kopf nicht hängen zu lassen. War das auch ein Grund den Song wieder rauszubringen, vielleicht auch als Botschaft, wir schaffen auch diese schwere Zeit oder wäre dir das jetzt zu viel an Politik für diesen Song? Peter: Ja, das passt tatsächlich gut in diese Zeit aber das war nicht der Grund warum jetzt ein neuer Remix veröffentlicht wurde. Interessant ist aber, dass „Lemon Tree“ vor ein paar Monaten im gesamten süd-ost-asiatischen Bereich, durch eine nichtautorsierte Version ziemlich stark viral ging. Weil die Menschen dort tatsächlich aufgrund des Isolations-Partes im Text abgefahren sind. Klar, haben die Textpassagen wie „Isolation is not good for me“ oder „I’m sitting here in a boring room“ jetzt eine völlig neue Bedeutung. Ich glaube niemand von uns hätte jemals gedacht, dass dieses Thema mal tragischerweise so realistisch werden könnte.

Als du den Song Mitte der 90er geschrieben und eingesungen hast, war dir da schon klar, dass es so ein erfolgreicher und vor allem zeitloser Song werden wird? Also Stefan Zauner von der Münchner Freiheit hat mir mal gesagt, als ich mit ihm über seinen Song „Ohne Dich“ redete, dass es immer ein gutes Zeichen ist, wenn einem der Song sofort einfällt, ohne viel zu tüfteln. War das bei dir auch so? Peter: Ja das war bei mir  tatsächlich auch so. In ca. 20 Minuten war der Song fertig. Das ist mir bis dahin noch nie passiert. Aber natürlich habe ich nicht gedacht, dass es ein so erfolgreicher Song werden würde. Aber dann kam die Welle. Als der Song Ende 1995 in die deutschen Top Ten und auf Platz 1 kam und dann auch noch  Anfang 1996 in den meisten europäischen Ländern, genau wie in Mexico und dann plötzlich ebenfalls in Süd-Ost-Asien, wurde uns schon klar etwas ganz Besonderes geschaffen zu haben. Aber trotzdem war es nicht absehbar, dass „Lemon Tree“ selbst nach 25 Jahren noch so erfolgreich sein würde. Klar, wenn ein Song nach so vielen Jahren immer noch so vielen Menschen Spaß macht, dann macht uns das natürlich sehr stolz.

Ein Interview von Livia Kerp

Somit bleibt mir nur noch vorzustellen wie sich die neue Version von „Alle Farben“ anhört. Aber eines möchte ich noch sagen, denn ich sehe den Song fast wie ein Soundtrack für die aktuell schwere Zeit. Er thematisiert interessanterweise genau die Probleme, was meine Generation fühlt und motiviert aber gleichzeitig. Jetzt weiß ich auch, was in meinem Zimmer noch gefehlt hat. Nämlich ein kleines Zitronenbäumchen!

ALLE FARBEN & FOOLS GARDEN – LEMON TREE (official video)

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Musikcharts – Das gab es noch nie! https://www.liviajosephine.de/2020/12/12/musikcharts-das-gab-es-noch-nie/ https://www.liviajosephine.de/2020/12/12/musikcharts-das-gab-es-noch-nie/#respond Sat, 12 Dec 2020 10:41:22 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=11394 Weiterlesen ]]> Es ist erst der 11. Dezember 2020 und in den Top 5 der offiziellen deutschen Musikcharts dominieren ausschließlich Christmas-Songs. Hat das was mit Corona zu tun?

Alle 5 Songs entstanden zwischen 1984 (Wham!) und dem Jahr 2000 (Melanie Thornton). Über den All-Time-Rekord (144 Wochen) von Wham! muss man nicht mehr viel sagen und für Chris Rea ist es jetzt sogar die beste Chartplatzierung ever. Nicht schlecht für einen Song aus dem Jahr 1986. Insgesamt sind es sogar unglaubliche 41 Weihnachtssongs die sich in den offiziellen deutschen Top 100 drängen.

Diese außergewöhnliche Chartzusammenstellung hat meiner Meinung nach etwas mit Corona zu tun. Es wirkt wie eine Flucht in eine schöne Zeit vor Corona. In eine Zeit in der noch alles einfach nur „normal“ war.

Somit hat die „Corona-Pandemie“ (Wort des Jahres 2020) nicht nur unseren Wortschatz erweitert, sondern auch die Musikcharts auf den Kopf gestellt.

Ich hätte zwar gerne auf die Pandemie verzichtet, aber man kann sich vor der Realität auch nicht verstecken. Außer mit Musik, die an schöne Zeiten erinnert!

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Mit Musik-Legende Stefan Zauner über seinen Kult-Song „Ohne Dich“ https://www.liviajosephine.de/2020/01/25/mit-musik-legende-stefan-zauner-ueber-seinen-kult-song-ohne-dich/ https://www.liviajosephine.de/2020/01/25/mit-musik-legende-stefan-zauner-ueber-seinen-kult-song-ohne-dich/#respond Sat, 25 Jan 2020 08:14:53 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=7255 Weiterlesen ]]> Aktuell hört man „Ohne Dich (schlaf‘ ich heut‘ Nacht nicht ein)“ wieder oft in der Werbung (für Facebook) und im letzten Sommer war auch die italienische Version „Senza te“ von Giovanni Zarrella feat. Pietro Lombardi (Video) in den Charts.

Aber „Ohne Dich“ von der Münchener Freiheit ist viel mehr als nur ein Song.

Er gehört zu den wenigen deutschsprachigen Songs, der in jeder Generation einen sehr hohen Stellenwert hat. So ist er auch ein fester Bestandteil unserer Jugendkultur geworden.

Deswegen macht es mich schon ein bisschen stolz, dass ich die Möglichkeit hatte mit Stefan Zauner (damaliger Sänger der Münchner Freiheit) zu telefonieren um mit ihm über seinen Kult-Song zu sprechen. Und ich kann jetzt schon sagen, dass einige total interessante Facts rund um „Ohne Dich“ zu erfahren sein werden.

Und hier das Musikvideo der Münchnener Freiheit aus dem Jahr 1986 mit „Ohne Dich“:

So wollte ich auch mehr über diesen Song uns seiner Entstehung erfahren. Meine erste Frage an Stefan ging auch gleich in diese Richtung. Weißt du noch wie der Song entstand und hattest du damals schon das Gefühl, dass „Ohne Dich“ was ganz Besonderes werden kann? Stefan Zauner: Nein, mir hat nur die Melodie gefallen, als ich sie komponiert habe aber mehr war anfänglich nicht. Den Text habe ich aber nicht alleine geschrieben aber dafür die Musik. Und ich weiß auch noch genau wo ich den Song geschrieben habe. Ich saß in meiner Schwabinger Wohnung in der Ungererstraße und habe im Radio „Purple Rain“ von Prince gehört. Ich hatte damals ein sehr altes Klavier, das total verstimmt war und irgendwie hat mich der Song inspiriert mich ans Klavier zu setzen und zu spielen. Und hierbei kam ganz spontan die Melodie von „Ohne Dich“ zum Vorschein. Ich habe auch nichts mehr daran im Anschluss geändert. Jetzt kann man sagen, je schneller man ein Lied komponiert und je leichter es einem fällt, umso besser wird es. Das stimmt zwar nicht immer aber es ist auf jeden Fall ein sehr gutes Zeichen.

Bis vor ein paar Jahren hätte ich auch nie gedacht, dass es auch mal so viele Remixe davon geben würde. Mittlerweile gibt es über 30 Versionen von „Ohne Dich“ und die Versionen von Mike Singer oder Piedro Lombardi sind auch wirklich sehr gut geworden. Das freut mich natürlich sehr, dass man daraus auch immer noch einen Hit machen kann.

Musikvideo der Woche: Ist die neuste Coverversion von Sascha Salvati und die finde ich als eine der besten Coverversionen von „Ohne Dich“, weil es eine sehr zeitgemäße R&B Nummer geworden ist. Hier ist das Video zu sehen – LINK Und das sagt Sascha Salvati über den Song: Für mich ist „Ohne Dich“ von der Münchner Freiheit einer der besten Songs der deutschen Popgeschichte. Zum einen, weil der Song es schafft eine extreme Sehnsucht auszudrücken, zum anderen, weil er unglaublich viel Spielraum für musikalische Interpretationen lässt. Dieser Song funktioniert in jedem Genre. Auch, wie bei meiner Version als R&B Song. Der Song berührt mich. Natürlich hat Stefan Zauner den Song auch mega krass gesungen. Die Produktion klingt einfach zeitlos und das ist etwas, das wir als Musiker / Produzenten sehr häufig anstreben. Eine Hymne zu schaffen, die Generationen übergreift. Mit meiner Version versuche ich lediglich meine Interpretation zum Ausdruck zu bringen. An und für sich ist das Original aber perfekt, so wie es ist.

Der Song „Ohne Dich“ kam 1986 ja bis auf Platz 2 in den deutschen Charts. Ärgerte es dich damals, dass ausgerechnet zu dieser Zeit Falco mit „Jeanny“ um die Ecke kam und ewig Platz 1 blockierte? Stefan Zauner: Ich kann mich noch gut daran erinnern, als wir gemeinsam um Platz eins kämpften und ich Falco in Berlin im Hotel Schweizerhof getroffen habe. Ich saß mit Falco an der Bar und er hat dann zu mir in seinem typischen Wiener Dialekt gesagt, dass wir ein echt schönes „Liederl“ gemacht hätten. Ich muss wirklich sagen, einen besseren Gegner um Platz 1 hätte ich mir nicht vorstellen können als Falco mit Jeanny, weil ich den Song auch persönlich sehr gut fand. Natürlich habe ich Woche um Woche gehofft, dass endlich mal die Message kommt, „Ohne Dich“ ist auf Platz 1 aber an „Jeanny“ kam zu dieser Zeit einfach keiner vorbei. Aber die Verkaufszahlen mit 36.000 Singles pro Tag die waren schon überwältigend und insofern war es letztendlich egal ob 1. oder 2. Platz.

Wie kam es eigentlich damals dazu eure Band ausgerechnet „Münchener Freiheit“ zu nennen? Stefan Zauner: Der einzige Grund war eigentlich der Platz „Münchner Freiheit“ in Schwabing. Das war unser damaliger Treffpunkt und unser damaliger Bassist Freddie Erdmann hatte dann die Idee unsere Band so zu nennen. Rückblickend fand ich den Namen fast zu Lokal und es wurde in der Vergangenheit auch schon mal falsch interpretiert, weil ich ja kein geborener Münchner bin.

Du hast ja im letzten Jahr mit deiner Frau Petra Manuela jetzt schon das vierte Album namens „Persönlich“ herausgebracht. Wie ist das bei einem Konzert, spielst du dann trotzdem noch „Ohne Dich“? Stefan Zauner: Seitdem ich bei der Münchner Freiheit ausgestiegen bin habe ich keine Konzerte mehr gegeben. Denn das war eigentlich auch der springende Punkt die Band zu verlassen. Jedes Wochenende auf der Bühne zu stehen, war mir irgendwann einfach zu anstrengend. Seitdem konzentriere ich mich auf das Schreiben von Songs. Beim ersten Album, das ich mit meiner Frau gemacht habe, war es auch noch nicht geplant ein Duett-Album zu machen. In dem Album „Zeitgefühl“ hat Petra Manuela auch nur einen Song eingesungen. Aber die Plattenfirma hat genau diesen Song „Tick Tack“ als Single ausgesucht und so kam das Ganze dann langsam ins Rollen. Und dass sie überhaupt einen Song singt, dazu habe ich sie erst überreden müssen, weil sie nicht wollte, dass der Eindruck entsteht, dass ich nur deswegen aus der Band ausgestiegen bin. Erst die letzten zwei Projekte „Mensch ärgere Dich nicht“ und „Persönlich“ sind reine Duett-Alben. Den Song „Ohne Dich“ singe ich natürlich noch gerne und wir haben ihn auch für das Album „Mensch ärgere Dich nicht“ neu aufgenommen. Er gehört nach wie vor immer noch zu meinen Lieblings-Songs.

Von Stefan Zauner habe ich auch eine Videobotschaft bekommen. Hier grüßt er meine Leser und was mich dabei besonders STOLZ macht, dass ich Stefan, eine echte Musik-Legende jetzt auch dutzen darf!!!!

https://youtu.be/yjJKohmL-CQ

Stefan Zauner hat mir dann auch noch verraten, dass er vor kurzem „Ohne Dich“ in einer Orchester-Version neu aufgenommen hat aber noch nicht weiß ob und wann es veröffentlicht wird. Ich hoffe ganz ehrlich, dass es in näherer Zukunft zu hören sein wird, weil ich glaube, dass es eine verdammt gute Idee ist. Ich bin mir sicher, dass ich nicht die Einzige sein werde, die den Song dann feiern wird.

Ein Interview von Livia Kerp

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Mit „Schock-Musikvideo“ gegen Plastikmüll https://www.liviajosephine.de/2020/01/19/mit-schock-musikvideo-gegen-plastikmuell/ https://www.liviajosephine.de/2020/01/19/mit-schock-musikvideo-gegen-plastikmuell/#respond Sun, 19 Jan 2020 12:51:56 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=7204 Weiterlesen ]]>

Streamen für den guten Zweck: Alle Erlöse aus dem Song „Plastik“ der Band „Zwo Eins Risiko“ gehen an das Umweltschutzprojekt Plasticontrol e.V.

Seit 2007 kämpft der Verein Plasticontrol mit politischer Lobbyarbeit, Kampagnen und Aufklärung gegen die globale Plastikflut. Wer mehr erfahren will, kann sich gerne auf Plasticontrol darüber informieren. Ich habe schon sehr oft über das Plastikmüllproblem und den Gefahren von Mikroplastik oder den Vorteilen von Bioplastik, hier auf meinem Blog geschrieben.

Auch die Band „ZwoEinsRisiko“ setzt sich mit ihrem neuem Song „Plastik“ dafür ein. Das Musikvideo ist schon sehr düster und schockierend geworden. Aber es soll einfach nur visuell und kreativ auf die Gefahren des Themas hinweisen. Sowas finde ich einfach richtig gut!!!!!

Spotify: https://sptfy.com/4Nh4

Apple Music: https://apple.co/36FI0Ce

Dem Schauspieler Lucas Federhen im Musikvideo geht es übrigens sehr gut. Bei den Aufnahmen wurde mit der Drehgeschwindigkeit getrickst, damit es realistisch wirkt und so hat Lucas einen wirklich langen Atem bewiesen. Respekt!

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Mein Kurzinterview mit dem echten „Major Tom“ https://www.liviajosephine.de/2020/01/05/mein-kurzinterview-mit-dem-echten-major-tom/ https://www.liviajosephine.de/2020/01/05/mein-kurzinterview-mit-dem-echten-major-tom/#comments Sun, 05 Jan 2020 09:43:06 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=6881 Weiterlesen ]]>

Ende des Jahres 2015 habe ich für meinen alten Blog ein Kurzinterview mit Sänger Peter Schilling machen können aber irgendwie habe ich diesen Post nicht auf mein neues Online-Magazin übernommen. Was keine Absicht war aber zum Glück habe ich es vor Kurzem gemerkt. Denn Peter Schilling ist eine Kultfigur aus der Neuen Deutschen Welle der 80er Jahre.

Und für meine neue Reihe „Legenden-Interviews“ kann ich so mein kleines aber feines Interview mit dem echten „Major Tom“ zeigen.

Sein Kult-Song „Major Tom“ war 1983/84 nicht nur Nr.1 in Deutschland, Österreich und Schweiz sondern er schaffte es in den USA bis auf Platz 14 und in Kanada war Major Tom gleich 2 Monate auf Platz 1.

Ich kenne den Song „Major Tom“ schon lange, nicht nur aus Spotify oder von zu Hause, sondern auch weil er auf jeder Party oder auf der Wiesn gespielt wird.

Das Kurzinterview über seinen Song „Major Tom“ und wie stolz er ist einen echten Welthit geschrieben zu haben: Peter Schilling: Ich bin stolz auf alle meine angemeldeten Songs, wovon zahlreiche international veröffentlicht wurden. Dass ein – sagen wir Master Piece wie „Major Tom (Völlig losgelöst)“- von dem damals 85 000 Tonträger am Tag verkauft wurden, natürlich besondere Bedeutung zukommt, ist selbstverständlich und macht mich stolz. Aber es ist mir auf eine andere Art nicht minder bedeutsam, wenn Hörer z.B. der Ballade „Ozean“ vom Album „DNA“ tief bewegt werden. Wichtig ist mir, dass ich meiner Aussage treu bleibe seit nunmehr fast 33 Jahren.  

Der Song Major Tom kam 1983 in den USA auf Platz 14 und bei uns in Deutschland auf Platz 1. Wissen Sie noch was Sie damals gedacht und gefühlt haben, als Sie davon informiert wurden? Peter Schilling: Aber natürlich. Ich habe bei meiner damaligen Freundin in der Wohnung den Telefonhörer zur Seite gelegt und drauflos geweint. Ich hatte elf harte Jahre der „Aufbauarbeit“ hinter mir, zahlreiche Absagen, habe immer weiter an meine Idee geglaubt und dann weißt du, du hast es geschafft, du bist Platz 1 in Deutschland, z.B.  in Kanada mit Album und Single Platz 1. Als wir 1984 in die angesagten „Hot 100 der Billboard Charts“ gingen war ich mit meinem amerikanischen Promoter unterwegs und war ebenfalls vollkommen bewegt.

 

Das Kurzinterview mit Peter Schilling von Livia Kerp (2015)

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Interview mit Pop-Newcomerin Tess Clare aus Chicago https://www.liviajosephine.de/2019/12/15/interview-mit-pop-newcomerin-tess-clare-aus-chicago/ https://www.liviajosephine.de/2019/12/15/interview-mit-pop-newcomerin-tess-clare-aus-chicago/#respond Sun, 15 Dec 2019 11:52:47 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=6635 Weiterlesen ]]>

Die Newcomerin in der US-Popszene überzeugt vor allem durch ihre kraftvolle und gefühlvolle Stimme. Mich erinnert es auch an einen Mix von Adele und Amy Winehouse  aber trotzdem hat sie ihren ganz eigenen Stil zwischen Dance und Hip Hop, der mich total überzeugt.

Im Sommer erreichte der zweite Song von Tess Clare „Into your body“ Platz 12 in den DJ Charts-International.

Ihre aktuelle Single der Christmas-Song „Sleigh“ gehört für mich jetzt schon zu den besten X-mas Songs ever und vor kurzem war es auch mein Musikvideo der Woche.

Deshalb möchte ich Tess Clare mal vorstellen, weil ich glaube, dass es nicht mehr lange dauert bis sie durchstartet und ein echter Weltstar werden könnte. Also, wenn man nach der Stimme geht, ist sie es schon. Und jetzt weiß ich auch was eine „Deep Dish Pizza“ ist. Aber jetzt das Interview mit Tess Clare.

Dein neuer Song ‚Sleigh‘ ist für mich eines der besten Weihnachtslieder 2019. Was war deine Inspiration dazu und welche Idee steckt dahinter? Tess: Ich bin sehr froh, dass du meinen neuen Song „Sleigh“ magst! Die Inspiration für diesen Song war tatsächlich nur, dass meine Freundin Madie Renner, für ihre „Songwriting Klasse“ einen Weihnachtssong geschrieben hat. Als sie das Wort „sleigh“ sagte, dachte ich mir sofort den Satz “I’m on my sleigh slaying”! 

Deine Stimme ist sehr gefühlvoll und einzigartig. Wie viel Aufmerksamkeit bekommst du in den USA? Tess: Vielen Dank für das Kompliment, dass meine Stimme gefühlvoll und einzigartig ist. Ich gelte das was als eine aufstrebende Künstlerin beschrieben wird. Ich habe schon vor „Sleigh“ ein paar Songs mit dem deutschen Plattenlabel Kontor Records veröffentlicht. „Sleigh“ wurde aber unabhängig ohne einem Label veröffentlicht.

Was sind deine Karriereziele für 2020? Tess: Meine Karriereziele für 2020 sind 3 – 4 neue eigenständige Songs ohne einem Label zu veröffentlichen. Meine Hoffnung ist es eine Fangemeinde zu schaffen, um damit mehr Aufmerksamkeit in der Musikbranche zu bekommen. Mein nächster Song wird Ende Januar veröffentlicht, also folgt mir doch auf den sozialen Netzwerken um mehr zu erfahren wie es weitergeht.

Was liebst du an deiner Heimatstadt am meisten? Tess: Meine Heimatstadt ist eine Stadt etwas außerhalb von Chicago. An Chicago mag ich besonders die „Deep Dish Pizza“! Es ist etwas, wofür Chicago berühmt ist, deshalb musst du es unbedingt mal probieren wenn du mal ich Chicago bist!

Warst du schon einmal in Deutschland und was gefällt dir da besonders gut? Tess: Ja, ich war schon ein paar mal in Deutschland. Ich besuchte Berlin, Frankfurt, München, Köln und ein paar kleinere Städte. Jeder Ort ist so verschieden und interessant! Was ich besonders mag sind die deutschen Weihnachtsmärkte!

Grüße aus Chicago von Tess Clare

Your new song ‚Sleigh‘ is one of the best Christmas songs (of) 2019 for me. Where did you get your inspiration from and what was the idea behind it? Tess: I’m so glad you like my new song, Sleigh! The inspiration for the song was really just that my friend, Madie Renner, had to write a Christmas song for a songwriting class. She said the word sleigh, and I immediately came up with, “I’m on my sleigh slaying”! 

Your voice is very soulful and unique. How much attention do you get in the USA? Tess: Thank you so much for the compliment on my voice being „soulful and unique.“ I am what is considered an „up and coming artist.“ I have released a couple songs before „Sleigh“ with a German record label called Kontor Records (out of Hamburg). „Sleigh“ was released independently (no label).

What are your career aims for 2020? Tess: My career goal for 2020 is to release new singles (3 or 4 songs) independently. My hope is to continue to build a fan base and get attention from music industry people. My next single will be released in the end of January, so follow me on social media to know more details. 

What do you love most about your hometown? Tess: My hometown is a town just outside of Chicago. My favorite thing there is the „deep dish“ pizza! It’s something that Chicago is famous for, so you must try it if you visit Chicago!

Have you been to Germany before and what do you particularly (especially) love in this country? Tess: Yes, I have been to Germany a couple times! I’ve visited Berlin, Frankfurt, Munich, Cologne, and some other smaller towns. Each place is so different and really interesting! I especially love Germany’s Christmas markets! 

Interview von Livia Kerp

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„Narcotic“: Ein Song, zwei Hits – Mein Interview mit Sänger Senex https://www.liviajosephine.de/2019/10/05/narcotic-ein-song-zwei-hits-mein-interview-mit-saenger-senex/ https://www.liviajosephine.de/2019/10/05/narcotic-ein-song-zwei-hits-mein-interview-mit-saenger-senex/#respond Sat, 05 Oct 2019 09:34:00 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=5991 Weiterlesen ]]>

Den Sommer-Hit 2019 „Narcotic“ von Younotus/Janieck/Senex kennt in meiner Generation jeder und er wird nicht nur in Clubs abgedanced, sondern man hört den Gute-Laune-Song auch täglich im Radio.

Jeder, der jetzt denkt, „Narcotic“, den Song kenne ich doch, dem muss ich recht geben. Denn fast auf den Tag genau vor 21 Jahren stieg der Song „Narcotic“ von der Band Liquido das erste Mal in den Charts ein, verkaufte sich viele millionenfach und entwickelte sich zur Hymne der 90er Jahre. Senex, Sänger der Band „Liquido“ und Komponist des Songs, war auch für die neue Version mitverantwortlich.

Das Interview

Direkt aus dem Studio – Das Interview mit Sänger und Songwriter Senex aus Berlin
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Auch für mich ist „Narcotic“ der Sommer-Hit 2019 und somit ist doch klar, dass ich mich mit dem Sänger und Komponisten des Songs auch unterhalten will. Das habe ich dann auch gemacht und mit Senex (der eigentlich Wolfgang Schrödl heißt) telefoniert, und meine erste Frage war über die Entstehungsgeschichte des Songs.

Denn bevor Narcotic 1998 veröffentlicht wurde, war es sehr schwierig, eine Plattenfirma zu finden, und beinahe wäre er einfach in einer Schublade verschwunden. Wo lagen die Probleme und wie wurde der Song dann doch noch veröffentlicht? Senex: Den Song habe ich tatsächlich schon 1996 geschrieben und wir haben dann auch eine Demoaufnahme davon gemacht. Das Demo unterschied sich auch kaum von der späteren Singleversion. Wir haben den Song dann, wie es damals üblich war, bei sämtlichen Plattenfirmen eingereicht, aber es ist dann tatsächlich fast zwei Jahre nichts passiert. Mir war allerdings vorher schon klar, dass man als unbekannte Band relativ chancenlos ist. Aber wir haben den Song auch an die Fachpresse geschickt und irgendwann wurde die Independent Presse auf uns aufmerksam. Und so stieß ein Verlag auf uns und die haben uns dann geholfen, eine Plattenfirma zu finden. Virgin Records hat uns dann angeboten, Narcotic als Single zu veröffentlichen.

Ganz ehrlich, ist das für dich nicht auch eine Art innere Genugtuung jetzt mit Narcotic sogar zwei Mal einen Hit zu erlangen? Senex: Natürlich, und ich war damals total überrascht wie groß der Song letztendlich geworden ist. Im Laufe der Jahre gab es immer wieder Anfragen, ob der Song neu aufgenommen werden darf. In der Regel hab ich aber den Song nicht freigegeben. Denn mir war klar, dass irgendwann das richtige Team mit der richtigen Version kommen wird. In diesem Fall war es aber eigentlich mehr Zwischending, weil die Anfrage auf der persönlichen Ebene stattfand. Ich habe bis vor kurzem mit dem Produzentenduo YOUNOTUS („Supergirl“, „Please Tell Rosie“) ein Studio in Berlin geteilt. Und die beiden wollten den Song mit meiner Mitarbeit neu aufnehmen, und diese Idee fand ich einfach spannend. Ich wollte den Song aber nicht komplett alleine singen, deswegen haben wir dann mit Janieck („Little Hollywood“ mit ALLE FARBEN) den perfekten Sänger gesucht und gefunden. Und das fand ich dann auch witzig, wenn der Originalsänger nur den C-Teil des Songs singt. Dass die neue Version von Narcotic nach 20 Jahren wieder so erfolgreich in ganz Europa ist, ist ziemlich überwältigend.

Im Interview hat mir Senex dann auch verraten, dass es bald neue Veröffentlichungen von ihm geben wird. Und darüber werde ich natürlich auch noch ausführlich schreiben.

Das Video

So ist also der Riesenhit von Senex jetzt in jeder Generation angekommen. Mit einem Song zwei Hits in zwei verschiedenen Generationen zu erreichen, ist etwas sehr Seltenes und ist natürlich auch seiner genialen Synthesizer-Melodie zu verdanken. Ich sag nur, „Dö dö dö dö dö dö dö dödööö dö dö dö dö dö döööö…….“

Das Interview von Livia Kerp

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Falco das Musical – Mein Gespräch mit dem Kommissar https://www.liviajosephine.de/2019/04/28/falco-das-musical-mein-gespraech-mit-dem-kommissar/ https://www.liviajosephine.de/2019/04/28/falco-das-musical-mein-gespraech-mit-dem-kommissar/#comments Sun, 28 Apr 2019 09:00:49 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=4763 Weiterlesen ]]> Falco was back in town. Das Falco-Musical gastierte im Münchener Circus Krone, und vor der Show habe ich mich mit „Falco“ Alexander Kerbst getroffen und wir haben uns über seine Show und über Falco unterhalten.

Die Show war dann auch ein echtes Erlebnis. Für mich war es so, als wäre tatsächlich Falco auf der Bühne. Die Stimmung war überragend und als beim Kommissar das Publikum aufstand und mitsang, wurde es richtig emotional und unvergesslich. Aber es hat auch eine klare Botschaft, denn das Musical zeigt auch einen Blick in die Seele eines Menschen, der durch Alkohol und Drogen zerstört wurde. Dadurch wirken die Songs noch viel emotionaler, genau wie ein Spruch von Falco auf der Bühne.

„Die Realität ist eine Halluzination, die durch die Abwesenheit von Alkohol entsteht“. Ein Satz, der irgendwie hängenbleibt.

Im Gespräch mit „Falco“ Alexander Kerbst

Als ich bei Alexander Kerbst hinter die Bühne kam, war er bereits in der Maske und somit optisch schon Falco. Deswegen wollte ich als erstes wissen, wie lange er brauchte, bis er die spezielle Art, also die Sprache und Gestik von Falco draufhatte. Alexander Kerbst: Ich beschäftige mich mit Falco seit über 15 Jahren und grundsätzlich ist es eigentlich ein unmögliches Unterfangen. Denn das Schwierige daran sind nicht die Songs, sondern die Spielszenen von Falco. Es dauerte Jahre bis ich das jetzige Niveau erreicht habe und immer wieder erkenne ich Kleinigkeiten, die ich noch besser machen kann.

Ich suchte erst einmal die Anteile von Falco, die ich in mir trage. Ich muss ja kein Mörder sein, um einen Mörder zu spielen, und ich muss auch kein Kokser sein, um einen Kokser darzustellen. Auch ich hatte schon mal zu viel Alkohol getrunken und diese Erfahrung kann man einfach größer ziehen und so kann man dann auch Sachen darstellen, die man selber nicht erlebt hat. Da ich Schauspiel auch gelernt habe, kommen mir diese Grundsätze der Schauspielerei natürlich zu Gute, wenn ich in die Rolle schlüpfe.

Inwieweit warst du bei der Entstehung des Musicals beteiligt, und konntest du dich auch in die Songauswahl und in die Show miteinbringen? Alexander Kerbst: Komplett, denn das Buch zum Musical habe ich mit meiner Lebensgefährtin Stefanie Kock (spielt auch die Figur „Ana Conda“) geschrieben, indem wir uns in sämtliche Biografien durchgelesen und mit ehemaligen Weggefährten von Falco unterhalten haben. Von seinem damaligen Manager Horst Bork haben wir auch Facts erfahren, die so noch niemand kannte und diese haben wir dann auch in die Show eingebaut. Die Sprechtexte von Falco bestehen daher fast nur aus Auszügen von Songtexten seiner eher unbekannteren Songs und aus Originalzitaten seiner Interviews. Daraus haben wir die Dialoge zusammengestellt, denn so hatte ich auch eine perfekt Vorlage, wie ich die einzelnen Sätze betone, um so einfach ganz nahe an der Figur zu sein.

Es ist aber kein typisches Musical im Sinne von „König der Löwen“, es ist ein autobiografisches Musical. Die Grundidee war, anhand seiner Songs das Leben von Falco zu erzählen. Wir wollen die Menschen mitnehmen auf eine Reise durch das persönliche Leben von Hans Hölzl und das musikalische Leben von Falco, also vom Erfolg bis zum Absturz.

Im nächsten Jahr geht das Musical in eine neue Runde, das ist ein Wahnsinn, denn wir hätten uns das damals niemals gedacht. Es ist dann das vierte Jahr, mit dem wir dann auf Tour sind. Da werden wir auch neue Songs von Falco mit einbauen, um alle ein bisschen zu kitzeln, die das Musical schon gesehen haben.

Gibt es einen Song von Falco der dir besonders viel Spaß macht, auf der Bühne zu performen? Alexander Kerbst: Ja, jetzt bei dieser Tour ist es der Song „Europa“. Er wird in unserer Show als Zugabe gespielt. Der Song wurde geschrieben, als Österreich der EU beigetreten ist. Es ist eine Hymne an Europa, und die momentanen Ereignisse in der europäischen Politik, wenn man da nur an den Brexit denkt, machen diesen Song wieder so aktuell. Es ist wie eine Botschaft von Falco aus dem Jenseits, in der er sagt: Hey Kinder, wir sind doch alle Europa, lasst und zusammen was machen und nicht jeder irgendwas für sich alleine. Deshalb ist es auch momentan mein Lieblingssong, weil er durch diese Aktualität wahnsinnig emotional zwischen Bühne und Publikum ist.

Die Texte von Falco sind ja oft sehr sozialkritisch. Ich würde sogar sagen, viel kritischer als die Texte heute. Fehlt der Musik aktuell nicht mal wieder etwas mehr Falco? Alexander Kerbst: Ja, es gibt einige sozialkritische Songs von Falco wie „Auf der Flucht“, aber er hat auch sehr viel über sich selbst geschrieben. Es ist immer eine Gratwanderung, denn mit viel sozialkritischen Texten ist man schnell in der Liedermacherecke und da wollte Falco nie hin. Denn Falco wollte eigentlich eine Popikone sein und insofern sind seine Texte nicht alle politisch. Heutzutage ist das Problem, dass sich viele Menschen nicht mehr für Politik interessieren und wenn es in Songs thematisiert wird, dann eher sarkastisch. Sich wirklich auseinanderzusetzen über gesellschaftliche oder politische Probleme findet in der Popmusik nicht statt. Also ich kenne jedenfalls diesbezüglich keinen Song. Falco hatte einerseits schon die Coolness und andererseits noch das Kritische. Das machte ihn auch so einzigartig.

Falco – Europa

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